"Verstärkung" für die Feuerwehr
Für Einsätze mit gefährlichen Stoffen gerüstet

Florian Krumpen (von links), Wolfgang Montag, Markus Neubauer und Tim Punke mit dem neuen Gefahrgut-Gerätewagen. Mit ihm ist die Feuerwehr auf dem neuesten Stand. | Foto: Foto: Stadt Leverkusen
  • Florian Krumpen (von links), Wolfgang Montag, Markus Neubauer und Tim Punke mit dem neuen Gefahrgut-Gerätewagen. Mit ihm ist die Feuerwehr auf dem neuesten Stand.
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Um für Einsätze gut vorbereitet zu sein, bei denen mit
gefährlichen Stoffen, wie ausgelaufenem Benzin, Salzsäure,
gefährlichen Gasen und Dämpfen umgegangen werden muss, hat die
Feuerwehr Leverkusen einen neuen Gerätewagen Gefahrgut erhalten.

Er ersetzt den bis dato im Dienst befindlichen
Gefahrengut-Gerätewagen aus dem Jahre 1992. Die Kosten für den neuen
Gerätewagen lagen bei rund 650.000 Euro.

Der Gerätewagen mit einer Länge von rund achteinhalb Metern verfügt
über eine Motorleistung von 290 PS. Der Aufbau besteht aus einem
Aluminium Profilsystem mit Rollladensystem und Ladebordwand. Zum
Ausleuchten befindet sich ein pneumatischer LED-Lichtmast auf dem
Fahrzeug. Das Dach ist begehbar und verfügt über drei Dachkästen.
Auf dem Gerätewagen Gefahrgut befinden sich Gerätschaften, die zum
Messen, Auffangen, Abdichten und Umfüllen von Gefahrgütern bzw.
-stoffen dienen.

Funktional wurden verschiedene Rollwägen konzipiert:

Rollwagen „Erstangriff“: Auf diesem Rollwagen befinden sich
Düsenschläuche, Straßeneinlaufverschlüsse und
Multifunktionswannen.
Rollwagen „Umpumpen“: Alle Armaturen, die zum Umpumpen benötigt
werden, sind auf diesem Wagen gelagert. Nur die Gefahrgut-Schläuche
müssen noch zusätzlich an die Einsatzstelle transportiert werden.
Rollwagen „Dekontamination“: Ein Duschzelt, mehrere
Multifunktionswannen und ein Dekontaminationsgerät können mit diesem
Wagen durch eine Person zum Einsatzort gebracht werden.

Hinter den Rollläden befinden sich unter anderem eine
Kraftstoffabsaugpumpe, ein 14 kVA Stromerzeuger, Be- und
Entlüftungsgerät, eine Lkw-Rettungsplattform, eine große Anzahl an
Messgeräten für den A- und C- Einsatz, verschiedene Schutzanzüge,
ein mobiles Löschwasserrückhaltesystem, eine
Gefahrstoff-Schlauchpumpe, zwei offene Falttanks à 3.000 Liter, ein
pneumatisches 20 Quadratmeter-Universalzelt und vieles mehr.

Zu den Messgeräten des neuen Gerätewagen Gefahrgut gehören mehrere
Mehrgasmessgeräte. Dieses Gerät ist mit fünf Messzellen
ausgestattet. Eine Messzelle dient dem Nachweis von explosiven Gasen
und Dämpfen, die weiteren Messzellen detektieren Sauerstoff,
Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff.

Zudem wurden vier Alarmverstärker beschafft, die in Verbindung mit
den zuvor genannten Mehrgasmessgeräten zur Überwachung eines
Gefahrenbereiches dienen. Hiervon können bis zu 25 Geräte in einem
maximalen Abstand von bis zu 100 Metern (bei optimalen Bedingungen) in
einem Funknetz gleichzeitig betrieben werden. Die Geräte
kommunizieren in ihrem Funknetz untereinander. Alarme werden über ein
akustisches und optisches Signal angezeigt.

Weiterhin stehen diverse Prüfröhrchen zum Nachweis von ätzenden,
giftigen oder anderweitig gefährlichen Gasen und Dämpfen zur
Verfügung. Mit eine handbetriebenen Gasspürpumpe wird das Schadgas
angesaugt.

Für den Nachweis und das Aufspüren von radioaktiven Stoffen wurde
der neue Gerätewagen Gefahrgut ebenfalls mit den hierfür
erforderlichen Mess- und Nachweisgeräten ausgestattet.

Zur Bewältigung von Einsätzen mit gefährlichen Stoffen und Gütern
gehört auch eine entsprechende Schutzkleidung. Der neue Gerätewagen
Gefahrgut verfügt über zwölf gasdichte und zwölf „leichte“
Chemikalienschutzanzüge, die die Einsatzkräfte vor gefährlichen
Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten schützen.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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