Schlebuscher Zentrum beliebt
Geplanter Supermarkt-Neubau erregt Gemüter
Schlebusch - Die Bürger gehen gerne in Schlebusch einkaufen.
Eigentümergeführte Geschäfte, ein ausgewähltes Angebot,
verschiedene Wochenmärkte und eine schöne Fußgängerzone mit
abwechslungsreichen gastronomischen Angebot stehen bereit. So kann es
nach den Gutachtern der „CIMA Beratung und Management" weiter gehen.
Sie stellten im Rahmen einer Bürgerbeteiligungskampagne im Pfarrsaal
von St. Andreas ihre Ergebnisse für ein Einzelhandelskonzept für die
Stadt Leverkusen vor.
Die Veranstaltung im Stadtbezirk III war nach Wiesdorf (mit
umliegenden Vierteln) die zweite dieser Art. 326 Personen waren für
diese Erhebung im Stadtbezirk III befragt worden, eine Beurteilung gab
ein Ergebnis von einer 2 bis 2 minus. Also gut, wenn man bedenkt, dass
auch in Schlebusch in der Vergangenheit einige Läden schließen
mussten. Daher empfiehlt Gutachter Christoph Mathia zur weiteren
Verbesserung vor allem eine Stärkung im Bereich der inhabergeführter
Läden mit Beratungsangebot und ausgesuchtem Sortiment.
Denn dies, so Mathia, mache das Einkaufen in Schlebusch aus. Ein
besonderer Fokus liege dabei auf dem Bereich Nahrungs- und
Genussmittel. Hier sei das Angebot rund um die Fußgängerzone groß
mit Bauernmarkt, Wochenmarkt und diversen Lebensmittelläden. Auch den
Läden in der Waldsiedlung mit Frischemarkt und Biokostladen wurde ein
positiver Zuspruch attestiert. Kein Wunder, dass die Besucher im
Pfarrsaal ungläubig schauten, als ihnen eine Unterversorgung im
Bereich Lebensmittel vom Gutachter bescheinigt wurde.
Traf Christoph Mathia damit doch den blank liegenden Nerv Schlebuscher
Bürger, die sich gegen eine Neuansiedlung eines Rewe-Marktes an der
Reuterstraße aussprechen. Um Aufklärung bemüht, präsentierte
Mathia Zahlen, brachte Werte, die jedem Einwohner eine Verkaufsfläche
zusprächen, die in Schlebusch mit 0,25 Quadratmetern weit unter dem
Bundesdurchschnitt von 0,35 Quadratmetern lägen und versuchte die
Erhebung der CIMA sachlich mit statistischen und rechtlichen
Argumenten zu belegen. Dabei setzte er dem Einwand, man möge
derartige Supermarktansiedlungen bitte im Gewerbegebiet vornehmen
entgegen, dass solches nicht erlaubt sei. Zudem warb er damit, dass
heute für städteplanerische Vorhaben in der Zukunft eine solide
Basis gelegt werden müsse.
Die Zuhörer interessierte dies kaum, sie fühlen sich in ihrem
Stadtteil bestens versorgt. Baudezernentin Andrea Deppe, die
zwischenzeitlich um Aufklärung bemüht war, brach letztlich die
Diskussion ab. Aufgabe der Gutachter sei es gewesen, eine
Bestandsaufnahme zu erstellen und die Zentren einschließlich der
Nahversorgungszentren zu definieren. Und dieses umfasst aktuell nun
auch das Areal an der Reuterstraße, das 2008 im letzten
Einzelhandelskonzept noch nicht für diesen Zweck ausgewiesen war.
Die Situation in den betroffenen Nahversorgungszentren wie Alkenrath,
Fettehenne, Lützenkirchen, Steinbüchel und
Sauerbruchstraße/Heidehöhe blieb an diesem Abend nahezu
unberücksichtigt. Auch hier wurde der Bestand gesichtet und das
Gebiet für Einzelhandel ausgewiesen. Zudem, so die Gutachter, gibt es
in allen Stadtteilen des Bezirks III einen latenten Mangel im Bereich
der Nahversorgung, aber es gäbe auch keine ernsthaften Flächen mehr
für die Ansiedlung von Vollsortimentern, die mit 800 Quadratmetern
Verkaufsfläche schon im unteren Bereich liegen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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