Tollkühne fliegende Kisten am Kurtekotten
Greifvögel, Modellflieger und Oldtimer

Ehe Pilot Christoph Berner mit dem Oldtimer „Focke Wulf 44 Stieglitz“ abheben konnte, musste Lutz Nandet von der Bodencrew die Maschine erst mühsam mit der Hand ankurbeln. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Ehe Pilot Christoph Berner mit dem Oldtimer „Focke Wulf 44 Stieglitz“ abheben konnte, musste Lutz Nandet von der Bodencrew die Maschine erst mühsam mit der Hand ankurbeln.
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Leverkusen - Es war der ewige Traum von Freiheit und Abenteuer, der am
Wochenende – und speziell am Sonntag – tausende Zuschauer auf den
Flugplatz Kurtekotten des Luftsportclubs (LSC) Bayer Leverkusen
lockte. Dort wurde neben tollkühnen Flugvorführungen und
atemberaubenden Kunststücken am Himmel auch eine Greifvogelshow der
besonderen Art geboten.

Dabei erläuterte Ivo van Lanen, Falkner aus den Niederlanden,
Einzelheiten über seine Vögel ebenso humorvoll wie detailreich. Nach
Vorführungen mit Mäusebussard „James“ ließ er den Falken
„Lana“ über die Köpfe der Zuschauer hinweg flitzen oder
überließ Niclas Hopmann (18) aus Leichlingen seinen Handschuh, damit
dieser den Vogel auf die Hand nehmen konnte. „Das war cool“,
schwärmte der Junge im Anschluss an die kleine Einführung in die
Falknerei. Kurz darauf demonstrierte auch Eule „Winnie“, dass sie
– angelockt durch Futter – keine Scheu hat, sich auf den Köpfen
der Besucher niederzulassen.

Die nachgebauten Fliegerkameraden kamen ebenfalls groß raus. Zum
Beispiel in Modellform, als Leon Gregor (12) aus Köln das
Segelflugzeug SF Multiplex Easy Glider mit 1,80 Meter Spannweite mit
Hilfe von LSC-Modellflugpilot Wolfgang Hahn testen wollte. Zu Hause
habe er ein ähnliches Modell in Kleinformat, beschrieb der Schüler.
Nun durfte er ein Großmodell erstmals mit Hilfe eines zweiten Senders
steuern, dessen Funksignal nach dem Start vom Lehrer auf den Schüler
übertragen wurde. „Ich überlege, ob ich vielleicht in den Verein
eintrete“, hatte Leon zuvor bemerkt.

„Der Junge hat das ideale Alter für den Einstieg“, befürwortete
Hahn. Allerdings sei Modellflug nichts, was man mal eben so lernen
könne. Vielmehr bedürfe es viel Geduld und eines hohen Maßes an
Sorgfalt. Doch dafür werde es nicht so schnell langweilig, erklärte
Hahn. Langweilig fand der wohl ungewöhnlichste Besucher Arda Ak (28)
aus Köln das Programm ohnehin nicht. Der Student fiel alleine schon
deshalb auf, weil er die Fliegeruniform eines Kampf-Piloten trug.
„Ich wollte“, begründete der junge Mann, „dass die Leute mal
was außergewöhnliches sehen“.

Wirklich außergewöhnlich aber war die Show, die das Team Niebergall
präsentierte. Während Vater Ralf seine Motormaschine Sia Marchetti
FF-260 im Cockpit steuert, lenkt Sohn Nico – der jüngste deutsche
Airshow-Pilot – parallel dazu das gleiche Flugzeug in Modellformat
so geschickt, dass sich Zuschauer mitunter fragen mussten, welche
Maschine das Original und welche das Modell war.

Mit Leidenschaft, Rauch und einer Portion akustischer Untermalung bot
Uwe Wendt hoch am Himmel – sehr zur Freude von Flugshow-Enthusiasten
– eine tolle Mischung aus klassischen Figuren und
Freestyle-Elementen. Wesentlich ruhiger verliefen dagegen die Flüge
mit solch historischen Oldtimern wie Focke Wulf 44 Stieglitz aus
Paderborn oder die Rundflüge mit dem ältesten und größten noch
fliegenden einmotorigen Doppeldecker der Welt, der 5, 5 Tonnen
schweren Antonov AN2.

Zahlreiche Besucher nutzten die günstige Gelegenheit, um die Heimat
aus der Luft zu betrachten: An Bord von clubeigenen Motormaschinen,
die zu etwa 60 Rundflügen starteten und landeten.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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