FDP-Chef zu Gast im Brauhaus
Großes Interesse an Christian Lindner
Schlebusch - Anhänger, Neugierige und Interessierte kamen in Scharen, als
FDP-Chef Christian Lindner im Schlebuscher Brauhaus sprach. „Wir
sind selber überrascht, dass an einem Samstagnachmittag so viele
Menschen hierhin gefunden haben", zeigte sich Dr. Monika
Ballin-Meyer-Ahrens, die für die FDP im Rat der Stadt sitzt,
überrascht.
„Anmeldungen hatten wir 80, gekommen sind über 100." Daher schoben
die Veranstalter noch nachträglich Stühle in den ohnehin dicht
besetzten Raum und der prominente Gast stand umringt von Zuhörern im
Gang, während er markige Tönen zum Thema „Up-Date Wirtschaft"
anschlug. Eingeladen war er von der FDP-nahen
Friedrich-Naumann-Stiftung. Aus diesem Grund stellte Linder schon in
der Begrüßung klar, es handele sich nicht um eine
Wahlkampfveranstaltung, was man kaum glauben mochte, stehen doch NRW-
und Bundestags-Wahlen vor der Türe.
So gestaltete sich die gut 90-minütige Rede inklusive einer
Diskussionsrunde im Anschluss als ein Appell an den gesunden
Menschenverstand. So zog Christian Linder zwar Vergleiche zulasten der
regierenden Parteien und im Besonderen zum SPD-Kanzlerkandidaten
Martin Schulz, doch im Kern waren seine Vorschläge plausibel und
griffig auf die aktuelle Situation Deutschlands ausgerichtet.
Wer mag ihm widersprechen, wenn es um eine Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen geht, um den
digitalen Ausbau des Landes, eine solide Bildungspolitik, den
kritischen Umgang mit Managergehältern und die ausreichende
Altersabsicherung für alle Erwerbstätigen. Dabei wagte Lindner als
Liberaler immer wieder die Gegenüberstellung seiner Ideen mit den
Wahlkampfsprüchen eines Martin Schultz.
Einer Erweiterung des Arbeitslosengeldes setzte er eine bessere
Eingliederung älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt entgegen. Der
unbefriedigend verlaufenden Inklusion will er mit dem Erhalt der
Förderschulen ergänzend zu einer Beschulung förderbedürftiger
Kinder auf ausgesuchten Regelschulen begegnen. Der Debatte um die
Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die der marktwirtschaftlich
liberal denkende Christian Lindner ablehnt, setzt er harte Sanktionen
für Manager entgegen, die auch bei Misswirtschaft fette Boni
einstreichen.
Den Zuhörern gefiel das. Dass letztlich aber nicht alles einfach auf
einem Bierdeckel zu lösen ist, zeigte die kleine Fragerunde im
Anschluss. So schlägt Lindner vor, mit dem Geld aus dem Ausverkauf
der Post aus dem Staathaushalt eine flächendeckende digitale
Infrastruktur zu bezahlen. Warum, wie aus dem Publikum angeregt, von
dem Geld nicht die Bildung gefördert werden kann, beantwortete er
nicht befriedigend. Auch dem Umgang mit regenerativer Energie und der
Förderung in deren Wirtschaftspotential stand er eher konservativ
gegenüber.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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