Die Besten der Besten
Handwerkskammer zu Köln ehrte Jungmeister im Bayer-Kasino
Leverkusen - Alle zwei Jahre richtet die Handwerkskammer zu Köln eine so
genannte „Meisterfeier“ aus. Dabei werden Aspiranten gewürdigt,
die ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer zu Köln bestanden
haben.
Zuletzt waren das insgesamt rund 1.200 junge Handwerker. Nach 2016
fand diese Feier jetzt zum zweiten Mal im Leverkusener Bayer-Kasino
statt. Im Beisein von Vertretern der Handwerkskammer, Sponsoren und
der Lokalpolitik sowie Moderator Bernd Stelter standen vor allem die
13 Jahrgangs- und Prüfungsbesten im Fokus. Unter ihnen war allerdings
niemand aus Leverkusen.
In seinem Grußwort sprach Hans Peter Wollseifer, Präsident der
Handwerkskammer zu Köln, eingangs vom Glück, dass er beispielsweise
selbst nach dem Erhalt seines Meisterbriefes im Maler-und
Lackiererhandwerk empfunden hatte. Und das in Handwerksberufen
ausgeprägter sei, als in anderen Berufsgruppen. „Für Handwerker
gilt: Glück ist am Abend zu sehen, was man tagsüber geschaffen
hat“, sagte Wollseifer.
Nach seiner Auffassung sei es unverzichtbar, „die berufliche Bildung
in Deutschland wieder zu stärken und ihr auch im gesellschaftlichen
Bewusstsein wieder den Stellenwert zu geben, der ihr gebührt:
Gleichwertig zur akademischen Bildung“. Aus dieser Gleichwertigkeit
müssten Konsequenzen gezogen werden: „Weiterbildung zum Meister
muss komplett kostenfrei werden“, forderte der Redner und dankte
speziell denen, die sich für berufliche Aus- und Weiterbildung
engagierten. Betriebe und Handwerksorganisationen würden tolle Arbeit
leisten, lobte der Präsident und fügte an: „Der Meisterbrief steht
für Kopf und Herz unserer dualen Ausbildung. Er macht uns in der
ganzen Welt einzigartig. Nur mit dem Meister bleibt eine Ausbildung im
Handwerk konkurrenzfähig.“
Dennoch gibt es einige Berufe ohne Meisterpflicht, wie zum Beispiel
für Gold- und Silberschmiede. Deshalb stehe man im Dialog mit der
Politik, um zu prüfen, ob die Meisterpflicht dort wieder eingeführt
werden könne. Die Handwerkskammer biete jedenfalls Meisterlehrgänge
auch für zulassungsfreie Berufe an.
Nachdem Gold- und Silberschmiedemeisterin Verena Heider (40, Bergisch
Gladbach) ihre Meisterprüfung abgeschlossen hatte, absolvierte sie
parallel dazu den Bachelorstudiengang. Sie gehörte zu den jahrgangs-
und prüfungsbesten Kandidaten, die ihre Examen mit Spitzennoten
abgeschlossen hatten und daher als die „Besten der Besten“
ausgezeichnet wurden. Sie war nicht die einzige erfolgreiche Frau.
Zusätzlich zu den Meisterlehrgängen hatte auch die 23-jährige
Bäckermeisterin Priyanka Balamohan die Weiterbildung zur
Betriebswirtin nach der Handwerksordnung absolviert.
Sie wurde geehrt, weil sie sowohl bei der Bäckermeisterprüfung als
auch bei der Weiterbildung zur Betriebswirtin das beste
Prüfungergebnis erzielte. Die junge Frau stammt übrigens aus einer
Familie, die vor mehr als 30 Jahren vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka
nach Deutschland geflohen ist und im Kölner Bäckerhandwerk eine neue
Heimat gefunden hat.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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