Traum ist wahr geworden
Hitdorfer Dreigestirn rockt die Stadthalle
Hitdorf (gkf). Wer den Karneval feiert, lebt und liebt, für den ist es ein Traum „Einmol Prinz zo sin“, wie der Kölner Ex-Prinz Wicky Junggeburth einst in einem Lied besang. Jetzt ist dieser Traum für Prinz Thomas I. (Thomas Lasogga) wahr geworden. Aber nicht nur für ihn. Denn zugleich mit ihm stehen Bauer Jürgen (Jürgen Klaue) und Jungfrau Toffi (Christoph Kürten) während der nächsten Monate im Rampenlicht. Dort standen sie auch, als in der Hitdorfer Stadthalle am ersten Wochenende nach dem Elften im Elften die offizielle Proklamation der Karnevalsgesellschaft Hetdörper Mädche un Junge (HMJ) über die Bühne ging.
Die Jecken im Hitdorfer „Gürzenich“ zeigten sich bereits in bester Feierlaune, noch ehe das Dreigestirn in der prall gefüllten Stadthalle feierlich in Amt und Würden gehoben wurde. Unter großem Jubel zogen die Oberhäupter nacheinander in den Saal. Den Anfang übernahm Bauer Jürgen. Es folgte Jungfrau Toffi. Zuletzt trat Prinz Thomas I. auf das Podium und vor seine närrischen Untertanen. Doch alle drei eroberten die Herzen des Publikums im Sturm. Schon bei der ersten öffentlichen Vorstellung hatte Vereinsvorsitzender Josef Landwehr dem damals designierten Narrenfürsten die entscheidende Frage gestellt, ob er in der Session 2024/2025 die Hitdorfer Jecken als Prinz Thomas I. anführen wolle. Darauf hatte dieser im Brustton der Überzeugung geantwortet: „Zum zweiten Mal im Leben sage ich: Ja, ich will“. Der 54-jährige Elektroinstallateur und zweifache Familienvater ist in Hitdorf aufgewachsen und dort fest verwurzelt. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er zwischenzeitlich neun Jahre in Köln lebte. Obwohl Thomas I. seit seiner Kindheit karnevalistisch unterwegs und bereits im Kölner Rosenmontagszug dabei war, sei er in Hitdorf allenfalls „aktiver Zugwegsteher“ gewesen, bekannte die Tollität. Umso größer sei seine Freude, im nächsten Jahr zusammen mit den Freunden auf dem Prinzenwagen zu stehen. An seiner Seite stand der bodenständige Bauer Jürgen, ein waschechter Nürnberger, der seit über zwei Jahrzehnten Hitdorfer Luft atmet und die Karnevalisten am Ort mit fränkischem Charme und rheinischer Herzenswärme verzaubert. „Ich habe meine Frau im Kölner Karneval kennengelernt“, antwortete der 56-jährige Elektrotechniker auf die Frage nach seinen schönsten Erlebnissen in der fünften Jahreszeit. Nachdem das Paar einige Jahre in Köln lebte und sich der erste Nachwuchs einstellte, wollten sie sich verändern. Sie erkundeten die nähere Umgebung mit dem Fahrrad und kamen so nach Hitdorf. „Bis dahin war Karneval ein Fremdwort für mich“, räumte der Bauer ein. Komplettiert wird das Gespann durch Jungfrau Toffi, deren Name so ähnlich klingt, wie die Bonbons, die er beim Hitdorfer Schul- und Veedelszoch verteilen will. Auch der 48-jährige Wirtschaftsinformatiker ist in Hitdorf aufgewachsen. Und zwar als Jüngster von drei Geschwistern in Hitdorfs ältester Gastronomie „Em Schokker“. Als Hetdörper Jung, den es nie aus seinem geliebten Heimatkaff herauszog, traf er die beiden anderen „Naturbekloppten“ im Kegelklub „Kranz entspannt“, der unlängst sein 15-jähriges Bestehen feierte. In Reimform wurde das frisch gebackene Trifolium durch Hans-Werner Rauen und dem 2. Vorsitzenden Martin Woutenar der Öffentlichkeit vorgestellt. Eingebettet war die gesamte Inthronisierung in ein buntes Rahmenprogramm: Das ehemalige Dreigestirn wurde ohne die erkrankte Jungfrau verabschiedet. Franz Bauer sang seine Version des Mottoliedes „Jecke Träume, bunte Welt.“ Das Kindertanzkorps „Ströppcher“ demonstrierte die speziell einstudierten Tänze. Büttenredner Klaus brachte mit seinem Affen Willi die Gäste zum Lachen. Die HMJ-Tanzgarde erfreute mit tänzerischen Einlagen. Schließlich folgte der Auftritt der kölschen Kultband Bläck Fööss als absoluter Schluss- und Höhepunkt der Veranstaltung. Aber die Hitdorfer blicken voller Vorfreude auf die kommenden Wochen.
Weitere Fotos gibt es unter www.Lokale-informationen.de
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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