Geselliger Abend statt Siegerehrung
Hochwasser verhinderte den Wettbewerb unter 14 ...

Nicht nur einer, sondern viele Kleingärtner aus 14 städtischen Anlagen, wurden quasi geehrt bzw. mit einem Preisgeld in Höhe von 100 Euro pro Anlage bedacht. Wegen der Flut verzichtete man in diesem Jahr auf einen Wettbewerb mit Siegerehrung. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Nicht nur einer, sondern viele Kleingärtner aus 14 städtischen Anlagen, wurden quasi geehrt bzw. mit einem Preisgeld in Höhe von 100 Euro pro Anlage bedacht. Wegen der Flut verzichtete man in diesem Jahr auf einen Wettbewerb mit Siegerehrung.
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Leverkusen - Nahezu vier Stunden dauerte die erste

Zusammenkunft nach fast zwei Jahren, bei der sich die Vertreter aller
14, vom Stadtverband Leverkusen betreuten Kleingartenanlagen, wieder
sahen. Doch anstelle einer Siegerehrung im Glashaus des Neuland-Parks
stand an diesem Abend lediglich ein gemütliches Zusammensein auf dem
Programm.

Weil etliche Vereine noch immer mit den Folgen der Überschwemmungen
im Juli des Jahres zu leiden haben, wäre ein fairer Wettbewerb, bei
dem normalerweise die schönsten Anlagen ausgezeichnet werden, nicht
möglich gewesen. Stattdessen erhielt jeder Kleingartenverein eine
Spende in Höhe von 100 Euro. „Diese Schäden zu beseitigen und das
Vereinsleben wieder in normale Bahnen zu führen wird eine lange Zeit
benötigen“, sagte Bezirksbürgermeister Heinz-Jürgen Pröpper in
seiner Ansprache. Er sei überzeugt, ergänzte der Politiker, alles
Notwendige werde wie stets „mit viel Herzblut und dem notwendigen
Optimismus“ gemeinsam erledigt. So dass die Betroffenen ihre Gärten
und Anlagen bald wieder mit Stolz präsentieren könnten. Auch
Oberbürgermeister Uwe Richrath meldete sich zu Wort und erinnerte in
einer kurzen Ansprache an die zurückliegende, schwere Zeit mit den
enormen Herausforderungen in, die man dennoch gut gemeistert habe.
Zugleich bot er den Betroffenen weitere Unterstützung an. Wer Bedarf
habe, solle sich beim Stadtverband oder bei ihm persönlich melden,
sagte Richrath und betonte: „Wir sind eine starke Stadt.“

Auffallend viele neue, vor allem junge Leute, nahmen an der Feier
teil. Viele waren erst vor kurzem als neue Vorsitzende der
Gartenanlagen gewählt wurden. Zu ihnen gehörte zum Beispiel auch
Jennifer Heine von der Kleingartenanlage Burgloch in Schlebuschrath.
Fast 50 von 134 Gärten, also rund ein Drittel der gesamten Anlage,
hatten dort unter Wasser gestanden. Dennoch hat nicht ein Betroffener
aufgegeben.

Vielmehr haben sich alle gegenseitig geholfen, so dass die Wege
bereits wieder in Schuss sind. Am Gemeinschaftshaus wird zurzeit
gearbeitet. Bis alles wieder hergerichtet ist, wird es aber noch eine
Weile dauern.

Auch Michael Mischker hat den Vereinsvorsitz der rund 60.000
Quadratmeter großen Kleingartenanlage Bernshecke in Manfort gerade
erst übernommen. Er sieht sich vor die schwierige Aufgabe gestellt,
dass 130 Gärten auf dem Vereinsgelände zwischen Autobahn, Dhünn und
Bahnlinie fast komplett unter Wasser standen. Davon waren je ein
Drittel der Parzellen zwischen einem und zwei Metern überflutet. Die
Aufräumarbeiten seien zu 75 Prozent abgeschlossen, teilte Mischker
mit.

Allerdings haben etwa 20 Gartenbesitzer aufgegeben. „Das ist für
unsere Anlage wie ein Genickbruch. Es gibt zwar viele Interessenten
auf der Warteliste, aber diese wollen einen intakten Garten haben und
keinen, dessen Lauben mit schwarzem Schimmel befleckt sind“,
stöhnte der Vorsitzende. Nun werde man versuchen diese Häuser zu
restaurieren. Ob das möglich sei, bleibe den Experten vorbehalten.

Am schlimmsten hatte es unbestritten die Opladener Kleingartenanlage
Ruhlach erwischt. Dort haben Vorsitzender Wolfgang Müller und seine
Stellvertreterin Susan Erth alles dafür getan, die Anlage wieder
herzurichten.

„Von allen ausstehenden Arbeiten sind bislang erst 30 Prozent
erledigt“, sagte Müller. Speziell die Elektrik sorge für Probleme,
wegen defekter Erdkabel müssten überall tiefe Gräben gezogen und
neue Kabel verlegt werden. Derzeit würden die Wege ausgebessert.
„Wir kommen jede Woche einen kleinen Schritt voran“, bilanzierte
Susan Erth für den Verein. Und sagt trotz aller Misere: „Das
Martinsfest lassen wir uns nicht nehmen. Wir zeigen, dass wir noch da
sind.“

Am Freitag, 12. November, sind ab 17 Uhr kleine und große Leute zum
Martinsfest eingeladen. Jeder der möchte, kann sich mit Laternen an
einem Rundgang durch die Gartenanlage beteiligen und beim
anschließenden gemütlichen Beisammensein dabei sein. Kinder, die
sich im Voraus melden, erhalten einen kostenfreien Weckmann.

- Gabi Knops-Feiler

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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