"Wir suchen dringend gute Leute"

Im Gespräch mit Priv.-Doz. Joachim G. Eichhorn

Leverkusen - „Ohne gutes Pflegepersonal können wir unsere Arbeit nicht
machen“, ist sich Priv.-Doz. Joachim G. Eichhorn, Leiter der Kinder-
und Jugendmedizin im Klinikum, sicher.

Seit kurzem als Perinatalzentrum Level I klassifiziert, werden hier
auch extrem früh geborene Kinder behandelt. „In dieser sogenannten
Neonatologie beträgt der Pflegeanteil 80 Prozent. Wir Ärzte sind nur
mit 20 Prozent an der Arbeit auf dieser Station beteiligt.“

Eichhorn weiß, er kann die besten Instrumente bereithalten und die
versiertesten Mediziner, vor allem bei Frühgeborenen kommt es auf die
menschliche Fürsorge und Rund-um-Pflege an. Hierzu gehört neben
engagierten Menschen auch die entsprechende Ausbildung. Diese soll ab
2018 auch wieder im Klinikum angeboten werden. Denn die Zeit drängt.
Zum einen verlangen Kinder und Eltern auf der 18 Betten umfassenden
Station eine bestmögliche Versorgung, zum anderen fordern die
kleinsten der kleinen Patienten eine besondere Zuwendung.

„Der Beruf ist nicht für jeden was“, weiß jedoch auch Dr.
Eichhorn. „Wir arbeiten emotional manchmal am Limit und der Alltag
ist stressig. Wer sich dennoch dazu entscheidet, kann viel Erfüllung
in der Aufgabe finden. Zudem sind die Chancen der beruflichen
Weiterbildung sowie die Aussicht auf eine bessere Bezahlung gut.“

So kann er als Direktor eines der hochspezialisierten Zentrums für
Frühgeborene ab der 22. Schwangerschaftswoche nur für den Beruf der
Kinderkrankenschwester oder -pflegers Werbung machen.