Deutsches Eis ist besser
Irmgard Bensuan führte Mädchen aus Südafrika über Sportanlage

Drei junge Mädchen aus Südafrika besuchten in Leverkusen ihre Landsfrau, die Sportlerin Irmgard Bensuan (Mitte) mit deutschen Wurzeln. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Drei junge Mädchen aus Südafrika besuchten in Leverkusen ihre Landsfrau, die Sportlerin Irmgard Bensuan (Mitte) mit deutschen Wurzeln.
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Leverkusen - Im Fitness-Studio des TSV Bayer 04 Leverkusen hatten die Mädchen
sichtlich viel Spaß, als sie mit Leichtathletin Irmgard Bensuan auf
der Fritz-Jacobi-Sportanlage unterwegs waren.

Drei junge Südafrikanerinnen, zwischen 11 und 13 Jahre alt, trafen
dort die ebenfalls aus Südafrika stammende Para-Sportlerin. Sie
erkundigten sich nach ihrem Unfall – Bensuan stürzte 2009 an einer
Hürde und verletzte sich so schwer, dass sie eine dauerhafte
Nervenschädigung im rechten Bein behalten wird – ebenso wie nach
ihrem Weg zurück in den Leistungssport und nach Deutschland. Denn in
Südafrika wäre der Unfall das Ende der Karriere gewesen, in
Deutschland konnte sie im Behindertensport neu durchstarten. Mut sei
dazu nötig gewesen, sagte Bensuan, aber ebenso sei unerlässlich,
stets an Träume zu glauben, selbst unter schwierigen Umständen.

Die Mädchen mit den Spitznamen Vuvu, Titi und Soya hörten
interessiert zu. In der Heimat betreiben sie ebenfalls gerne Sport,
zum Beispiel Netball und Fußball. Auf Einladung einer Kölner
Unternehmerin waren sie für eine Woche nach Deutschland gekommen. Auf
dem Programm standen unter anderem Besuche in Kölner Museen oder dem
Dom.

Am Rande des Besuches in Leverkusen schilderte Bensuan, dass sie nach
einer Verletzungspause wieder fit sei und auf die 24.
Leichtathletik-Europameisterschaften im Sommer 2018 in Berlin
hinarbeite. Bei den Paralympics in Rio de Janeiro lief Bensusan im
Vorlauf über 200 Meter paralympischen Rekord und holte dreimal
Silber. Erst im Vorjahr gewann sie die IPC-Europameistertitel über
100 und 200 Meter und wurde Vize-Europameisterin über 400 Meter.

Seit 2014 trainiert die Athletin beim TSV. Wo und wie genau sich ihre
Zukunft gestaltet, ist noch ungewiss. „Wenn die Sonne scheint sehe
ich mich in Deutschland, wenn es regnet in Südafrika“, kommentierte
die junge Sportlerin, die unter großem Heimweh leidet. Es vergehe
fast kein Tag, an dem sie nicht mit den Eltern telefoniere, beschrieb
sie. Schon jetzt freue sie sich auf November, wenn sie zur Hochzeit
eines ihrer fünf Geschwister nach Südafrika reisen könne. Außerdem
hoffe sie, dass eine Schwester, wie versprochen, für zwei Jahre nach
Deutschland komme. Immer wenn sie abgelenkt sei, zum Beispiel wenn sie
Musik höre, lese oder Eis esse, gehe es ihr gut. „Südafrika hat
nicht so leckeres Eis, wie Deutschland“, stellte Bensuan fest.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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