Manforter Sänger ziehen um
Jahreskonzerte erklingen ab sofort in der Friedenskirche
Leverkusen - Seit Jahren arbeitet die Sängervereinigung 1882 Manfort
alljährlich auf ein Ziel hin: Das große Jahreskonzert im Forum. Nun
verlässt der Männerchor nach 47 Jahren diese Spielstätte und
wechselt ab sofort in die Friedenskirche, Merziger Straße nach
Schlebusch.
Im dortigen Gotteshaus startet das nächste Konzert am Sonntag, 8.
Oktober, unter der Überschrift „Musik liebt die Welt“. Beginn ist
17 Uhr. Der Eintritt kostet 15 Euro. Buntes ProgrammAußer den 29
Sängern wirkt auch Solist Ricardo Marinello mit, einst Sieger der
RTL-Supertalent-Show aus dem Jahr 2007. Der junge Mann ist inzwischen
als deutsch-italienischer Opernsänger aktiv. Beim Konzert wird er
unter anderem die Lieder „Sancta Maria“, „An die Musik“ sowie
das „Wolgalied“ zum Besten geben.
„Das weitere Programm ist dem kirchlichen Rahmen angepasst und
enthält deshalb auch geistliche Lieder“, beschrieb Dirigent Markus
Huperz, der die Gesamtleitung übernimmt. Dazu zählen Spirituals wie
„Heaven is a wonderful place“ und „Kum ba yah, my Lord“ oder
„Ave Maria“, das speziell für Chor und Solist neu einstudiert
wurde. Abstecher in die Welt der Evergreens werden mit
„Butterfly“, „Marmor, Stein und Eisen“ oder „Griechischer
Wein“ ebenfalls geboten. Am Klavier begleitet Michael Jüttendonk.
Die Probleme und Veränderungen hatten sich bereits im Vorjahr
angedeutet. Die Entscheidung, das Forum als Austragungsort für
Konzerte zu verlassen, haben sich die Chormitglieder nicht leicht
gemacht. Immerhin waren die Manforter Sänger die ersten Leverkusener,
die nur drei Wochen nach Eröffnung auf der großen Bühne standen und
all die Jahre für große Konzerte immer wieder dorthin zurückgekehrt
sind. „Wir hoffen, dass uns das Publikum trotz des Ortswechsels treu
bleibt“, betonte Vorsitzender Manfred Holdenried.
Finanzielle Gründe gaben jetzt endgültig den Ausschlag für den
Ortswechsel. „Die Miete ist fast immer gleich geblieben“,
erläuterte Schriftführer Adam Feller. „Aber die Nebenkosten haben
sich so stark erhöht, dass wir diese nun nicht mehr bezahlen können,
ohne unsere Existenz zu gefährden.“ Beispiel: In 2002 schlugen die
Forum-Kosten mit 1.700 Euro zu Buche. In 2016 waren es bereits 3.800
Euro – eine Steigerung innerhalb von 15 Jahren um mehr als das
Doppelte. „Früher haben wir unsere Karten selbst kontrolliert. Das
ist jetzt nicht mehr erlaubt, sondern muss von Hostessen übernommen
werden“, beschrieb Kassierer Werner Gröger ein Beispiel für
Extra-Ausgaben. „Jede Kleinigkeit wurde immer teurer und ist nun
nicht mehr zu stemmen.“
Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Chor aus Köln-Vogelsang, der
die Manforter seit zwei Jahren bei Konzerten aktiv unterstützte, die
Zusammenarbeit beendet hat. „Es war ein letzter Versuch, etwas zu
retten und die Bühne zu füllen“, kommentierte Feller. Dieser
Versuch sei leider gescheitert. Doch am neuen Veranstaltungsort werde
das auch ohne Verstärkung gelingen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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