Brustzentrum Klinikum
Je früher Tumor entdeckt wird, desto größer die Heilungschance
Leverkusen - Mit einer vielleicht ungewöhnlichen, aber durchaus einleuchtenden
Methode demonstrierte Assistenzärztin Catharina Luck beim „Tag der
offenen Tür“ im Brustzentrum des Klinikums Leverkusen, wie bei
Verdacht auf Brustkrebs die Entnahme von Gewebeproben
funktioniert:
Während die Medizinerin den Blick auf das Gerät richtete, schoss die
Stanznadel des so genannten
„Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsiegerätes“ pfeilschnell in die mit
Oliven präparierte Putenbrust. „Das ist eine übliche und einfache
Methode, um Ergebnisse aus dem Ultraschall zu konkretisieren“,
erläuterte Luck. Zum Vorschein kamen kleine, grüne Olivenstückchen.
Für diese Untersuchung gebe es natürlich eine örtliche Betäubung,
informierte sie die umstehenden Besucher, die sich informieren
wollten. Zur Sicherheit seien drei bis vier Proben erforderlich, ehe
das Gewebe pathologisch untersucht werde.
Wenn die Gefahr früh genug erkannt werde, seien Operation zumeist
vermeidbar. „Bei uns wird keine Brust operiert“, erklärte die
Medizinerin, „ohne vorher den histologischen Befund zu kennen“.
Pro Jahr würden im Klinikum durchschnittlich 150 Frauen operiert, bei
70 Prozent aller Betroffenen blieb die Brust erhalten.
Für eine erfolgreiche Therapie gilt: Je früher ein Tumor entdeckt
und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Jährlich
erkranken rund 70.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. Das
Mamma-Karzinom ist die häufigste Krebserkrankung der Frau, wobei
zunehmend auch junge Frauen betroffen sind. Auf dem Gebiet der
Brustkrebstherapie wird intensiv geforscht.
Die Behandlungsmethoden werden kontinuierlich weiterentwickelt,
Überlebenschancen zunehmend verbessert. „Noch nie haben so viele
Menschen eine Krebskrankheit überlebt“, gab sich Alexandra Eichen
überzeugt, die mit ihrer Ausstellung „Natürlich will ich leben.
Umgang mit der Krebserkrankung“ ebenfalls vertreten war. „Ich habe
viel Vertrauen in meine Gesundheit zurückgewonnen. Ganz sicher werde
ich in meinem Körper aber nie mehr fühlen können“, gestand die
54-Jährige aus Langenfeld. Ihre Erkrankung liegt nun sieben Jahre
zurück, deshalb gilt sie als geheilt. Inzwischen betrachtet sie ihre
Krankheit nicht nur negativ, sondern ist der Meinung, dass sie diese
nutzen konnte, um ihr Leben zu verändern und ihr Verhalten zu
reflektieren.
„Wenn ein Körper im Gleichgewicht ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit
an Krebs zu erkranken“, vermutete Eichen und riet allen Frauen, gut
mit sich selbst umzugehen, gut für sich zu sorgen und sich selber
wichtig zu nehmen. Im Brustzentrum gab es darüber hinaus umfassende
Informationen über Therapien, zu denen neben Operation auch
Strahlen-, Chemo-, Antikörper- und Antihormontherapie gehören. Und
Aufklärung über richtige Ernährung, psychologische
Krankheitsverarbeitung sowie Steigerung des Selbstwertgefühls durch
gutes Aussehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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