50 Jahre Orchestergeschichte
Jubiläumskonzert des AkkordeonOrchesters

Das Jubiläums-Akkordeon-Orchester der Musikschule der Stadt Leverkusen unter Leitung von Simone Droick im Agam-Saal des Forum Leverkusen.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Das Jubiläums-Akkordeon-Orchester der Musikschule der Stadt Leverkusen unter Leitung von Simone Droick im Agam-Saal des Forum Leverkusen.
  • Foto: Anita Brandtstäter

Leverkusen. Zu ihrem 50-jährigen Jubiläum präsentierte das AkkordeonOrchester der Musikschule der Stadt Leverkusen unter Leitung von Simone Droick Werke aus 50 Jahren Orchestergeschichte. Nicht nur musikalisch, sondern auch mit projizierten Erinnerungen aus den verschiedenen Jahren und einer kurzweiligen Moderation. Entsprechend der drei Dirigentenepochen war das Programm in vier Teile unterteilt.

Die Dirigentin spielte zu Beginn der zweiten Programmhälfte gemeinsam mit ihrem ehemaligen Lehrer Ludovit Stranianek als Duo. Sie begeisterten mit virtuosen Akkordeon-Kompositionen, zunächst der Musettewalzer „Indifférence“ von Joseph Colombo und Tony Murena und dann „Tango pour Claude“ von Richard Galliano. Beide spielen ein B-Griff-Knopfakkordeon - von Scandalli bzw. Pigini.

Vnn 1972 bis 1992 baute Franz Gustävel das Orchester mit Schülerinnen und Schülern der Musikschule Leverkusen auf. Das Programm war klassisch geprägt - und er galt als streng. Aus dieser Zeit stammte die Originalkomposition von Rudolf Würthner: Fantasie über „Parlez-moi d‘amour“, mit der das Orchester das Konzert konzertant eröffnete. Es war die Zeit von ABBA - und eigentlich hätten die Jugendlichen lieber diese Musik gespielt. Zum 50-jährigen Jubiläum stand das Medley „ABBA Gold“ von B. Anderson, B. Ulvaeus, S. Anderson auf dem Programm mit den Hits: Dancing Queen - Mama Mia - Fernando - The Winner Takes It All. Mit der Standard-Zugabe aus dieser Zeit, der Polka „Tanzende Finger“ von Heinz Gerlach, endete das Programm der ersten Dirigentenepoche.

Von 1994 bis 2016 hatte Ludovit Stranianek die Leitung des Orchesters übernommen und entscheidend geprägt. Die Proben waren eher lustiger, das Programm wandelte sich hin zu neuer Originalmusik, Jazz und Tango nuevo. Einen schönen Querschnitt brachte das Orchester zum Jubiläum zu Gehör: „A la maniere de Zolotarev“ von Jean Pacalet ist ein anspruchsvolles Werk mit neuer Tonsprache, mit „Caravan“ von Juan Tizol und Duke Ellington gelang der Ausflug in den Jazz, mit viel Freude spielten die 20 Aktiven „Tetraeder“ von Hans-Günther Kölz und - last but not least - ein Piazzolla Medley: Oblivion - Adios Nonino - Libertango.

Seit 2017 leitet nun Simone Droick das Orchester - es war die Wunschdirigentin, denn sie hatte vorher schon lange im Orchester mitgespielt. Das freundschaftliche Verhältnis von Spielerinnen und Spielern mit ihrer Dirigentin kam auch beim Konzert ‚rüber. Die Programme wurden noch bunter. Mit der „Carmen Suite“ von Georges Bizet - als Medley zusammengestellt - begann das Programm der aktuellen Dirigentenepoche. Für den „Ungarischen Tanz Nr. 5“ kam ein exzentrischer Star-Dirigent auf die Bühne - es war

Ludovit Stranianek, der mit Langhaar-Perücke auch schauspielerisch begeisterte. Last but not least erklang der „Danzon No. 2“ von Arturo Márquez. Das Orchester hatte dieses durch das Simón Bolívar Youth Orchestra von Venezuela unter Leitung von Gustavo Dudamel bekannt gewordene Stück des mexikanischen Komponisten schon beim Benefikonzert 2021 in Schloss Morsbroich „Akkordeon trifft Klassik“ für die Leverkusener Flutopfer aufgeführt.

Vor den beiden Zugaben - Säbeltanz und „Erinnerung an Zirkus Renz“ - gab es noch ein Dankeschön an alle Beteiligten - in Form von Blumen bzw. goldenen Luftballons mit Gutscheinen für die After-Stage-Party im Notenschlüssel Leverkusen und die Ehrung des Orchesters mit einer Skulptur des Deutschen Harmonika Verbandes durch Monika Schneider.

Ein äußerst buntes Programm und ein sehr kurzweiliges Konzert - mit toller Musik und interessanten Einblicken in die Orchester-Historie! Für das nächste Jahreskonzert am 3. Dezember 2023 müssen sich die begeisterten Zuhörer noch etwas gedulden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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