Sicher zu Schule ohne Elterntaxi
Kinder fit für den Schulweg machen

Die Kampagne „Sicher zur Schule“ startet zum zweiten Mal in Leverkusener Kitas. Eltern, Erzieher und Kinder sollen für ein bewusstes Verhalten im Straßenverkehr sensibilisiert werden.  | Foto: Britta Meyer
  • Die Kampagne „Sicher zur Schule“ startet zum zweiten Mal in Leverkusener Kitas. Eltern, Erzieher und Kinder sollen für ein bewusstes Verhalten im Straßenverkehr sensibilisiert werden. 
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Leverkusen - Elterntaxi ade, das ist die Devise mit der die Landesverkehrswacht
NRW vor Beginn des Schuljahres 2017/18 aufmerksam machen will. Wie
schon im letzten Jahr werden ab sofort Erzieherinnen und Erzieher in
den Kitas sowie Eltern mit Informations- und Lernmaterial zum Thema
„Sicher zur Schule“ sensibilisiert. Ziel ist es, Kinder und Eltern
fit für den Schulweg zu Fuß zu machen.

„Wir kennen alle das Verkehrsproblem zum Unterrichtsbeginn vor den
Schulen“, so Burkhard Nipper, geschäftsführender Direktor der
Verkehrswacht. „Eltern, die ihren Nachwuchs am liebsten bis in die
Klasse fahren möchten, sind dabei die größte Gefahr für die
Kinder.“ Hektisches Manövrieren in engen Straßen, meist unter
Zeitdruck, lassen die autofahrenden Eltern schnell unvorsichtig
werden, zeigt die Erfahrung. Schnell wird beim rückwärts Ausparken
ein Kind übersehen. Dabei ist für viele der Taxi-Eltern der
Sicherheitsgedanke Grund für das Bringen mit dem Auto. Dass sie
selber die größte Gefahr im Straßenverkehr auf Schulwegen
darstellen, ist den meisten nicht bewusst.
So ist die Zahl der Verkehrsunfälle der Kinder bis zu sechs Jahren
mit 1.744 in NRW erschreckend hoch. Nimmt man alle verunglückten
Kinder bis 14 Jahre, verzeichnet die Statistik unglaubliche 6.527
Einträge. „Mit der Kampagne wollen wir daher besonders die Eltern
ansprechen und an ihre Vorbildfunktion appellieren“, erklärt Nipper
die vorrangige Aufgabe der Aktion. Dass die Kinder mit der richtigen
Anleitung prima alleine im Straßenverkehr zurechtkommen, davon ist er
überzeugt. Hierfür leisten die Erzieherinnen und Erzieher in den
Einrichtungen ausgezeichnete Arbeit.
Das Übungsmaterial, das die Verkehrswacht mit finanzieller
Unterstützung des Chempark erstellt und verteilt hat, soll dabei
helfen. „Denn Sicherheit ist nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch
im privaten Umfeld unserer Mitarbeiter unser Anliegen“, versichert
Lars Friedrich, Leiter des Chemparks, das Engagement. „Das frühe
Lernen sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen, ob alleine zu Fuß
oder mit dem Rad, ist schon für die Jüngsten wichtig. Denn letztlich
geht es um ein Stück Lebensqualität.“
Und so werden in den Kitas im gesamten Stadtgebiet über 1.000 Mappen
mit Übungs- und Informationsbroschüren verteilt, die das sichere
Verhalten im Straßenverkehr anschaulich vermitteln und für Eltern
Tipps zum Ermitteln der besten Route, die richtige Kleidung und das
schrittweise Heranführen der Kinder an die eigenständige
Bewältigung des Schulweges geben.
„Fast genauso wichtig wie das Vermeiden von Verkehr ist auch das
Vertrauen der Eltern, das sie ihren Kindern vermitteln, wenn sie ihnen
die Freiheit geben alleine laufen zu dürfen“, versichert Helmut
Ring, Vorsitzender der Verkehrswacht Leverkusen. „Wir nehmen unseren
Kindern ein Stück Freiheit, wenn wir sie überall hin begleiten.
Kinder, die ihre Welt auf eigene Faust erkunden dürfen, lernen für
das Leben. Vorausgesetzt, dass sie sich verkehrssicher verhalten.“
Verkehrserziehung durch die Polizei und seit letztem Jahr der Einsatz
von drei anstatt einem Verkehrspolizist im Stadtgebiet, trage
entscheidend zur Verbesserung der Situation rund um die Schulen bei.
Der Verkehrsgarten, eine Besonderheit, die Leverkusen seit rund 40
Jahren zur Verkehrserziehung anbietet, sowie die Kampagnen „Sicher
zur Schule“ sollen maßgeblich für einen überlegten und sicheren
Umgang aller Verkehrsteilnehmer eingesetzt werden.
„In der Stadt wird es immer enger, daher wird es noch wichtiger im
Verkehr vernünftig zu handeln“, unterstreicht Oberbürgermeister
Uwe Richrath die Bedeutung einer solchen Aktion. „Verkehr ist
bedrohlich, wenn er an Maß verliert. Ein Umdenken ist gefordert.
Dabei müssen Eltern Vorbilder sein, damit die Kinder frühzeitig
lernen.“
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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