Löschzwerge zeigen ihr Können
Kinderfeuerwehr kann schon kleine Brände löschen

„Löschzwerg“ Lucy durfte als Erste versuchen, den brennenden Papierkorb zu löschen. Sven Daum half ihr dabei, während die anderen Kinder aus sicherer Entfernung zusahen | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • „Löschzwerg“ Lucy durfte als Erste versuchen, den brennenden Papierkorb zu löschen. Sven Daum half ihr dabei, während die anderen Kinder aus sicherer Entfernung zusahen
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Leverkusen - Die Einteilung der verschiedenen Brandklassen und ob brennendes
Material wie Holz, Papier und Stroh zum Beispiel mit Wasser, Schaum
oder anderen geeigneten Mitteln zu löschen ist – all das haben die
„Löschzwerge“ spielend gelernt.

Insgesamt 18 Kinder zwischen sechs und neun Jahren besuchen seit
Sommer letzten Jahres jeweils montags den theoretischen und
praktischen Unterricht in der Rheindorfer Wache „Auf der Grieße“.
Für diese Gruppenstunden bei Sven Daum und Barbara („Babsi“) Wehr
brennen die jüngsten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Leverkusen
nahezu. Kein Wunder: In den Gruppenstunden lernen die Jüngsten wie
nebenbei Grundkenntnisse in Erster Hilfe oder üben Schritt für
Schritt die Brandbekämpfung. In den Ferien wird fast jede Woche
gebastelt.

Besuche auf der Hauptfeuerwache mit Drehleiter-Fahren,
Hydranten-Rallye statt Schnitzeljagd sowie Umwelt- und
Verkehrserziehung sorgen für weitere Abwechslung. Seit ihrer
Gründung kommen die „Löschzwerge“ so gut an, dass inzwischen
schon zwölf Kinder auf der Warteliste stehen.

Zuletzt wurde nicht gebastelt. Sondern Mamas und Papas waren als
Zuschauer eingeladen. Denn die „Löschzwerge“ wollten zeigen, was
sie schon alles können. „Vor jeder Stunde sitzt mein Sohn auf
glühenden Kohlen“, berichtete die Mutter von Dustin. „Hier lernen
die Kinder etwas Vernünftiges“, freute sich die Mama von Leandro,
ehe der Junge bestätigte: „Die Feuerwehr macht mir ziemlich viel
Spaß.“ Und der kleine Dustin fühlte sich gar ähnlich „cool wie
Feuerwehrmann Sam“. Diese Zeichentrickfigur kennen alle Kinder aus
dem Fernsehen; bei Unfällen kommt „Sam“ stets als Retter in der
Not zu Hilfe.

Auch die „Löschzwerge“ könnten notfalls bei kleinen Bränden
helfen. „Die Kinder sind fit, sie können den Feuerlöscher
bedienen“, erklärte Sven Daum den Erwachsenen. „Wenn es zu Hause
brennt, dann wissen die Kinder, wie sie was löschen können.“

Vor den praktischen Demonstrationen auf dem Vorplatz gab es eine kurze
Einweisung im Schulungsraum. „Wie viele Brandklassen gibt es und wie
heißen diese?“ wollte Babsi Wehr von den Kleinen wissen. „Oder
sollen wir erstmal die Eltern fragen?“ schmunzelte sie. „Au ja“,
freuten sich die Kinder. Selbstredend wussten die „Löschzwerge“
besser Bescheid. Hatte jeder Teilnehmer der Gruppe zu Beginn der
Ausbildung bereits einen eigenen Dienstausweis, T-Shirt, Weste und
Rucksack erhalten, kamen zuletzt noch Mütze und Schal als Geschenke
hinzu.

Auf diese Weise warm angezogen gingen die Kinder nach draußen.
Erstmals durften sie praktisch trainieren, wie ein brennender
Papierkorb gelöscht wird. Lucy war die Erste, die sich mit
Feuerlöscher an der Hand von Sven Daum nach vorne wagte, dabei die
Flamme immer im Blick behielt. Ein kräftiger Strahl Wasser, schon
loderte das Feuer nicht mehr.

„Ich war sehr aufgeregt“, berichtete das Mädchen, ehe auch andere
Kinder wie Mia oder Simon - teilweise an der Hand eines Elternteils -
folgen durften. Zugegeben: Der Papierkorb brannte nicht wirklich, die
Situation war nur simuliert. Denn die Gaszufuhr am so genannten
Firetrainer, mit dem sich Flächen-, Entstehungs- und
Flüssigkeitsbrände darstellen lassen, wurde durch einen
Feuerwehrmann geregelt. Dennoch waren alle Kinder von ihrem ersten
Löscheinsatz begeistert. Nur zuschauen durften sie hingegen bei den
restlichen Vorführungen, als eine Spraydose mit lautem Knall zerbarst
und eine Fettexplosion nachgeahmt wurde. „Wie Fett explodiert, kann
man gar nicht oft genug zeigen“, sagte Andreas Engelen-Kittel,
stellvertretender Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Leverkusen.
„Fett darf auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden. Das wird oft
falsch gemacht, deshalb brennen so viele Wohnungen“.

Über die „Löschzwerge“ sagte er: „Das ist ein tolles und
interessantes Projekt, in dem viel Herzblut steckt und das man auf
jeden Fall unterstützen muss.“ 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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