Frühchen unterwegs bestens versorgt
Kinderklinik erhält neuen Transportinkubator

Rund 140 Kilo wiegt der neue Transportinkubator. Damit Dr. Cornelia Mütze und Rettungssanitäter Andre Stammberger die wertvolle Fracht behutsam in den Wagen bekommen, hilft eine elektrische Einzugshilfe. | Foto: Britta Meyer
  • Rund 140 Kilo wiegt der neue Transportinkubator. Damit Dr. Cornelia Mütze und Rettungssanitäter Andre Stammberger die wertvolle Fracht behutsam in den Wagen bekommen, hilft eine elektrische Einzugshilfe.
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Leverkusen - Da kann das Gerät noch so neu und technisch optimal ausgestattet
sein, gut ist, wenn es nicht gebraucht wird. Wenn aber der doch der
Fall eintritt, dass ein Neugeborenes transportiert werden muss, dann
sollte dies auf dem bestmöglichen Weg passieren.

Genau dafür wurde im Klinikum ein Transportinkubator nach neuestem
Standard angeschafft. Dieser ersetzt eines von zwei älteren Geräten
und entspricht den Anforderungen, auch früheste Frühgeborene aus dem
Einzugsgebiet des Klinikums auf die Perinatalstation der Kinderklinik
zu bringen – und das Einzugsgebiet reicht ins Bergische bis nach
Gummersbach.

„Der neue Transportinkubator wurde speziell nach unseren Vorgaben
zusammengestellt,“ so Oberarzt Dr. Peter Jahn, der mit Kollegen aus
Medizin und Pflege sowie der Feuerwehr ein Jahr daran gearbeitet hat,
die wichtigsten Punkte für eine optimale Versorgung und einen sanften
Transport zusammenzustellen. „Wir liegen mit der neuen Maschine
über den Vorgaben eines Level 1 Perinatalzentrums“, ergänzt
Priv.-Doz. Dr. Joachim Eichhorn, Chef der Kinderklinik.

„Damit haben wir einen Vorsprung vor anderen Zentren in der Region
und sind auf dem besten Weg in die Champions-League im Bereich der
Versorgung von ‚extrem Frühgeborenen‘.“ Aber dies soll nicht
der entscheidende Aspekt für die immerhin über 100.000 Euro kostende
Investition sein. Letztlich geht es den Medizinern und Pflegern der
Kinderklinik sowie der Leitung des Klinikums darum, Menschenleben zu
retten. Mit dem neuen Transportinkubator sind sie diesem Ziel einen
Schritt näher gekommen. So haben „extrem Frühgeborene“, die mit
einem Gewicht von nur wenigen 100 Gramm zur Welt kommen, heute eine
Chance zu überleben.

Wie im vergangenen Jahr Zwillinge, die mit 340 Gramm und 460 Gramm
geboren wurden. Werden solche Kinder im Klinikum entbunden, steht
ihnen neben erfahrenen Ärzten auch die Neugeborenen-Intensivstation
zur Verfügung. Kommen die Kinder in einem anderen Krankenhaus ohne
diese Versorgungsmöglichkeiten zur Welt, stehen die
Überlebenschancen schlecht. Dann kann der Transport in dem Inkubator,
der sowohl im Krankenwagen, als auch im Hubschrauber einsetzbar ist,
der einzige Weg sein, diese Kinder zu retten.

„Bis zu zwei Stunden können die Kinder darin optimal unterwegs
versorgt werden“, so Dr. Peter Jahn. „Eine realistische Zeit für
die vorsichtige Fahrt von beispielsweise Gummersbach bis
Leverkusen.“ Dass sich die hohen Anschaffungskosten dennoch lohnen
werden, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. Rechnet man die
Neugeborenen aller Krankenhäuser zusammen, für die das
Perinatalzentrum im Notfall zuständig wäre, dann sind dies jährlich
rund 6.000 Kinder. Gleichzeitig gibt es drei Perinatalzentren in
unserer dichtbesiedelten Region. Sich hier durch ein
hochspezialisiertes und modernes Angebot abzuheben, ist das Ziel für
eine langfristige Sicherung der Versorgung der Menschen in der Stadt
und dem Umland. So wird zukünftig die „Intermediate Care Station“
(IMC) die Kinderintensivstation entlasten, indem dort Frühgeborene
versorgt werden, die noch nicht stabil genug für die
Mutter-Kind-Station sind, aber schon die Intensivphase hinter sich
haben. Zudem wird durch den geplanten neuen Kreißsaal und die
zukünftige Mutter-Kind-Station auch der Bereich der Geburt den
Anforderungen angepasst.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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