Klinmafreundlisches Klinikum
Klimamanager baut Netzwerk auf
Leverkusen - In Deutschland verursacht der Gesundheitssektor 7 Prozent aller
ausgestoßenen Treibhausgase.
Beispielsweise über Energie für Transport, Heizung, medizinische
Geräte und den Prozess zur Herstellung von Medikamenten. „Das
Klinikum Leverkusen ist sich der damit einhergehenden Verantwortung
bewusst und wir handeln,“ erklärt Geschäftsführer Hans-Peter
Zimmermann.
Das Klinikum Leverkusen beteiligt sich deshalb am Projekt „KLIK
green – Krankenhaus trifft Klimaschutz“ und agiert damit als
Akteur eines bundesweiten Netzwerkes von 250 Krankenhäusern und
Reha-Kliniken. Die Einrichtungen verfolgen das Ziel, den Ausstoß von
100.000 Tonnen CO 2 - Äquivalenten zu vermeiden.
Für das Klinikum hat sich Oberarzt Dr. Lukas Eberwein aus der
Medizinischen Klinik 4 als Klimamanager ausbilden lassen und das
Know-how erworben, um Planungen und Maßnahmen in den Bereichen
Technik, Mobilität, Speiseversorgung, Beschaffung und Abfall stärker
unter dem Aspekt der Energieeffizienz zu begleiten. Dies schließt
außerdem auch medizinische Prozesse mit ein.
Eberwein arbeitet eng mit der Geschäftsführung zusammen und baut
aktuell ein internes
Netzwerk für Klimaschutz auf, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Gesundheitspark sowohl motiviert als auch informiert. „Durch das
Netzwerk von KLIK green versprechen wir uns Unterstützung und
Förderung für unsere Klimaschutzmaßnahmen, um weitere Emissionen zu
sparen,“ erörtert Dr. Eberwein. Partner des deutschlandweiten
Projekts KLIK green sind der BUND Berlin, die Krankenhausgesellschaft
Nordrhein-Westfalen und das Universitätsklinikum Jena. Bereits jetzt
im
Klimaschutz aktiv Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken, ist
das Thema Klimaschutz fester Bestandteil des Entwicklungskonzepts des
Gesundheitsparks“, betont Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann.
Bereits jetzt gibt es viele Klimaschutzmaßnahmen im Klinikum
Leverkusen.
Anfang der Woche hat das Klinikum ein Pfandsystem für Kaffeebecher
und Verpackungen in der Gastronomie im Gesundheitspark eingeführt.
Statt Coffee to go Becher oder Plastikschalen, die nach einmaliger
Benutzung weggeworfen werden, gibt es nun langlebige Pfandbecher und
-schüsseln, die in einem geschlossenen Recycling-Kreislaufsystem
Rohstoffe und Ressourcen sparen. 63.000 Einweg-Pfandbecher, 24.000
Einweg-Deckel und 4.410 Einweg-Salatschalen werden so nun jährlich im
Gesundheitspark eingespart.
Die Umstellung auf LED-Beleuchtung in den Parkhäusern hat den
Stromverbrauch in diesen Bereichen fast halbiert. Das
Verwaltungshochhaus im Gesundheitspark wird zukünftig mit einer
Photovoltaik-Fassade verkleidet und damit den Klimaschutz im Klinikum
stärken.
Die neue Spülstraße, die in 2020 angeschafft wurde, ist besser für
das Arbeitsumfeld der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und
umweltfreundlicher. Die Luftführung und Wärmerückgewinnung ist so
effizient, dass kalt zulaufendes Brauchwasser durch die
Wärmerückgewinnung auf bis zu 42 C° vorerhitzt werden kann. Dies
spart Energie. Das Tankwasser wird permanent gefiltert und Schmutz
wird ausgetragen. So bleibt das Tankwasser deutlich länger nutzbar
als früher und es wird weniger Wasser und auch Reinigungsmittel
verbraucht.
Extrem klimaschädlich wirken sich auch manche Narkosegase aus, die
zum Beispiel im Operationssaal zum Einsatz kommen. Manche Gase wirken
sich schädlicher auf die Umwelt aus, als andere. Im Klinikum werden
bereits seit mehreren Jahren bevorzug Anästhtika mit geringem
Treibhauspotential eingesetzt. Zusätzlich wurden erhebliche
Einsparungen der Narkosegasmenge möglich durch Einführung der
sogenannten „Minimal-flow-Anästhesie“.
Hierbei wird ein spezielles geschlossenes Rückatmungssystem bei der
Narkoseführung eingesetzt. Bei gleicher Narkoseanzahl konnte auf
diese Weise der Verbrauch von Inhalations-Anästhetika in nur 2 Jahren
halbiert werden
Dies sind einige Beispiele, wie das Klinikum Leverkusen seine Prozesse
und den Krankenhausalltag nachhaltiger gestaltet. „Dass wir uns als
Krankenhaus und Mediziner für Umweltschutz einsetzen, liegt nahe,“
sagt Dr. Lukas Eberwein, Klimamanager und Oberarzt im Klinikum
Leverkusen. „Der Klimawandel hat negative gesundheitliche Folgen
für die Menschen. Damit sehen wir uns als Mediziner regelmäßig
konfrontiert.“ Hitzestress beispielswese belastet das
Herzkreislaufsystem, verhindert die Erholung während des Schlafes,
beeinträchtigt die Leistung unseres Gehirns, senkt die
Arbeitsproduktivität und erhöht die Unfallgefahr. Nachweislich
bedingt Hitzestress auch eine erhöhte Sterblichkeit. Deutschland lag
mit über 2000 Hitzetoten im Jahr 2018 zuletzt weltweit an dritter
Stelle. „Durch wärmere Temperaturen breiten sich
Infektionskrankheiten aus, die über Mücken oder Zecken übertragen
werden,“ erklärt Dr. Eberwein, der Infektiologe am Klinikum
Leverkusen ist. In Deutschland betreffe das heimische Krankheiten wie
die Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), aber auch
neue Erkrankungen, wie das West-Nil-Fieber.
„Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Diesem Grundsatz haben wir uns
am Klinikum verschrieben,“ erklärt Dr. Eberwein und der
Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann unterstreicht: „Das Klinikum
Leverkusen möchte einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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