Sport geht auch mit Diabetes
Klinikum Leverkusen führte 3. Fußball-Camp durch

Die Kinder des 3. Diabetes-Fußballcamp reisten aus ganz Deutschland an, um wie die Profis auf den Plätzen der Bayer-04-Fußballschule zu kicken. | Foto: Britta Meyer
  • Die Kinder des 3. Diabetes-Fußballcamp reisten aus ganz Deutschland an, um wie die Profis auf den Plätzen der Bayer-04-Fußballschule zu kicken.
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Leverkusen - Seit drei Jahren lädt Prof. Dr. Henning Adamek, Direktor der
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie am
Klinikum Leverkusen, gemeinsam mit der Fußballschule von Bayer-04
Kinder ein, die an Diabetes leiden. Sein Ziel ist es, betroffenen
Familien Mut zu machen ein weitestgehend normales Leben nach der
Diagnose zu führen.

Er möchte Kindern mit Diabetes zeigen, was in ihnen steckt und die
Bevölkerung für ein Thema sensibilisieren, dass ein wachsendes
Problem ist. „Rund jedes 700. Kind erkrankt an Diabetes Typ 1“, so
Adamek. „Wir kennen den Grund nicht, wissen jedoch, dass es eine
globale Entwicklung ist.“

Für die meisten Menschen ist die eingeschränkte oder gar
ausbleibende Insulinproduktion, also Diabetes, eine Krankheit, die vor
allem alte Menschen trifft oder auf einen ungesunden Lebenswandel
zurück zu führen ist. Daher sind die meisten Eltern hilflos, wenn
sie nach der Diagnose und der medizinischen Einstellung der
Insulinzufuhr nach Hause entlassen werden. Hoffentlich passiert nichts
und was darf mein Kind jetzt überhaupt noch? Das sind die klassischen
Reaktionen, die auf die Unsicherheit folgen. Dabei ist es genau der
falsche Weg, das Kind nun in Watte zu packen.

Gerade jetzt muss es ermutigt werden, trotz medizinischer
Einschränkung ein weitestgehend normales Leben zu führen.
Schließlich ist Diabetes nicht heilbar und begleitet einen Menschen
nach heutigem Stand ein Leben lang. Umso mehr freut sich Henning
Adamek in Christoph Binot, dem Leiter der Bayer-04-Fußballschule,
einen perfekten Partner gefunden zu haben. Nachdem Adamek erstmalig
beim Karlsruher SC ein Diabetes-Camp gesehen hatte, wollte er ein
solches auch in Leverkusen etablieren. Was gelungen ist.

Von Beginn an gab es einen sehr guten Zuspruch, auch dieses Jahr
nahmen 40 Kinder teil, die auf dem Übungsplatz der Nachwuchsspieler
kicken konnten. Aus der ganzen Republik kamen die Familien angereist
und konnten gegen eine Schutzgebühr von 59 Euro inklusive Bayer-04
Trikot-Satz, zwei Karten für ein Heimspiel der Werkself und einem
professionellen Training ihr Können testen.

Zum Trainingscamp gehörte auch die regelmäßige Kontrolle des
Blutzuckerspiegels, das A und O beim Leistungssport mit
Diabetes-Diagnose. Dass die medizinische Entwicklung hier große
Schritte gemacht hat, zeigte der Einsatz einer schlauchlosen
Insulin-Patch-Pumpe. Das Gerät misst automatisch den Blutzuckergehalt
über das Gewebe unter der Haut und alarmiert bei zu wenig Insulin via
Sensor. So kann per Fernbedienung die entsprechende Menge über die
Pumpe in das Blut freigegeben werden, auch unter körperlicher
Belastung. Eine Innovation, die auch im Leistungssport verwendet
werde, versicherte Jürgen Eichenlaub von der Firma Ypsomed, die
Injektionssysteme entwickelt.

Doch beim Camp ging es nicht um Leistungssport, sondern vor allem um
Spaß und die Erkenntnis, dass die Diagnose Diabetes für Kind und
Familie nicht das Ende der Normalität ist, sondern eine
Herausforderung, damit offensiv und gut organisiert ein aktives Leben
zu führen.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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