Ein paar Gramm Held:in
Klinikum macht sich für Versorgung von Frühgeborenen stark
Leverkusen - Das Klinikum Leverkusen hat am Welt-Frühgeborenentag teilgenommen. In
Deutschland kommen jährlich mehr als 60.000 Kinder zu früh auf die
Welt. Das bedeutet, dass jedes zehnte Kind vor der 37.
Schwangerschaftswoche geboren wird. Im Klinikum Leverkusen haben die
Ärztinnen und Ärzte sowie spezialisierte Pflegekräfte im
vergangenen Jahr 345 Frühgeborene behandelt. Darunter 40 Kinder mit
einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm und 15 Kinder unter 750 Gramm.
Das leichteste Kind ist mit einem Geburtsgewicht von 385 Gramm auf die
Welt gekommen.
Ein Frühgeborenes kann – je nachdem, wie viele Wochen es zu früh
zur Welt kommt – nur bedingt oder gar nicht selbst atmen, trinken
und die Körpertemperatur aufrechterhalten. Es muss deswegen so
schnell wie möglich intensivmedizinisch betreut werden und erhält in
einem Inkubator die notwendige Versorgung. „Zum Wohlergehen und für
die Entwicklung des Frühgeborenen ist es auch wichtig, dass sie Nähe
zu ihren Eltern haben,“ erklärt Priv.-Doz. Dr. Joachim Eichhorn.
Angesichts der anhaltenden COVID-19-Pandemie stand der
Welt-Frühgeborenen-Tag in diesem Jahr unter dem Motto „Niemals
getrennt. Lasst uns jetzt handeln, denn Frühgeborene und ihre Eltern
gehören zusammen”.
Dieser Slogan thematisiert die teils sehr rigorosen
Vorsichtsmaßnahmen, die in vielen Kliniken und Krankenhäusern im
letzten Jahr etabliert wurden, um eine Verbreitung des COVID-19-Virus
zu verhindern. Mit ihnen ging leider teilweise auch einher, dass der
Kontakt zwischen Eltern und ihrem Neugeborenen massiv eingeschränkt
wurde.
In der Neonatologie des Klinikum Leverkusen haben die Spezialisten auf
den wichtigen Kontakt zwischen Eltern und Frühgeborenen geachtet.
Unter Berücksichtigung wichtiger Coronaschutzmaßnahmen und
Testkonzepte konnten Eltern bei ihren Frühgeborenen sein und sie mit
versorgen.
Eltern von Frühgeborenen sind besonders wichtig für das Kind, denn
die Stimmen von Mutter und Vater sind das einzig Vertraute in der
ungewohnten Umgebung. Diese kennt es bereits aus der Zeit vor seiner
zu frühen Geburt.
„Von besonderer Bedeutung für die Entwicklung von Frühgeborenen
ist der frühe Aufbau einer engen Eltern-Kind-Beziehung. Diese wird
durch das sogenannte Bonding erreicht. Bonding hat unter anderem
große Relevanz für den Aufbau von emotionaler Bindungsfähigkeit und
damit für zwischenmenschliche Beziehungen im Verlauf des gesamten
Lebens“, erklärt Dr. Peter Jahn, Leitender Oberarzt der
Neonatologie am Klinikum Leverkusen.
„Damit auf das grundlegende Bedürfnis nach Nähe der neugeborenen
Kinder eingegangen werden kann, setzen wir am Klinikum Leverkusen ab
dem ersten Lebenstag das Känguruhen praktiziert“, erklärt Jasmin
Esser, Pflegekraft für pädiatrische Intensivpflege und Neonatologie.
Das Kind wird dabei bis zu mehrere Stunden auf die nackte Brust von
Mutter oder Vater gelegt, wo es den Hautkontakt genießen und den ihm
aus dem Mutterleib vertrauten Herzschlag hören kann.
Anlässlich des Weltfrühgeborenentages liess das Klinikum Leverkusen
einen Gebäudeteil an der Notaufnahme/Rettungswagenzufahrt in der
Farbe Lila anstrahlen. Auf Wunsch des Klinikums hatte auch der
Bundesligist Bayer04 Leverkusen ein Zeichen gesetzt und die BayArena
in lila erstrahlen lassen.
Außerdem lud das Klinikum Leverkusen die Eltern der Frühgeborenen,
die aktuell im Klinikum Leverkusen betreut werden zu einem internen
Frühstück ein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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