Schöne Erinnerungen überwiegen
Knabenschüler trafen sich zum Klassentreffen

60 Jahre nach Entlassung aus der katholischen Knabenschule Wiesdorf trafen sich 18 gestandene Männer wieder. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • 60 Jahre nach Entlassung aus der katholischen Knabenschule Wiesdorf trafen sich 18 gestandene Männer wieder.
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Leverkusen - Es ist lange her, seit sich 44 aufgeregte Knaben erstmals in
Lederhosen in die Schulbank der katholischen Knabenschule Wiesdorf
setzten. Damals trugen sie noch den Tornister samt Schiefertafel,
Griffel und Schwamm auf dem Rücken. Ein von der Mutter selbst
gehäkelter Tafellappen baumelte außen an der Schultasche.

All diese Erinnerungen kamen jetzt wieder zum Vorschein, als sich 18
ehemalige Klassenkameraden 60 Jahre nach ihrer Schulentlassung im
Herkenrath Hof in Schlebusch wieder sahen. Beim ersten Treffen 35
Jahre nach der Entlassung erkannten sie sich kaum wieder. Die Probleme
gab es diesmal nicht, denn die letzte Begegnung liegt erst fünf Jahre
zurück. Fast alle wohnen noch in Leverkusen und Umgebung. Die
weiteste Anreise hatten Kameraden aus Füssen und Mannheim
zurückgelegt.

Rückblickend konnten sie über die Schulspeisung lachen, bei der es
stets Nudelsuppe, aber mal mit, mal ohne Rosinen gab. An Weihnachten
gehörten Krippenspiele zum Programm. Die Rolle der Maria musste
Johannes Birke wegen seiner zarten Statur übernehmen.

Wolfgang Schumacher war der Lieblingslehrer aller. „Er war ein
fortschrittlicher Lehrer“, berichteten Hans-Paul Müller und Dieter
Evertz, die Organisatoren des Klassentreffens. „Er hat mit uns
Gruppenarbeit praktiziert. Das war 1955 noch sehr ungewöhnlich“,
ergänzte ein ehemaliger Mitschüler. Aber es gab auch Lehrer die
nicht beliebt waren, speziell der Pädagoge, der Kopfnüsse mit einem
Schlagring verteilte.

Sogar ein katholischer Kaplan traktierte die Jungen, indem er ihnen
mit einem Rohrstock auf den Kopf klopfte. Die Mutter eines Jungen
protestierte dagegen. Der Kaplan entgegnete: „Ich wollte Ihnen nur
helfen, ihren Sohn zu erziehen.“

Insgesamt überwiegt jedoch das Positive. „Weil wir eine schöne
Kindheit hatten“, schilderte ein Mann. Im Gegensatz zur heutigen
Zeit waren die Kinder nicht unter ständiger Beobachtung ihrer Eltern.
Vielmehr kamen die Jungen aus der Schule, erledigten kurz ihre
Hausaufgaben und gingen bis abends zum Spielen nach draußen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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