Dach für Wiesdorfer Busbahnhof wird teurer
Kostensteigerung um 65 Prozent

„Der neue Busbahnhof ist ein gutes und gefördertes Projekt für die Stadt, das nicht schlecht geredet werden sollte“, findet Baudezernentin Andrea Deppe. | Foto: Britta Meyer
  • „Der neue Busbahnhof ist ein gutes und gefördertes Projekt für die Stadt, das nicht schlecht geredet werden sollte“, findet Baudezernentin Andrea Deppe.
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Wiesdorf - Für viel Unmut hat die Kostensteigerung beim Bau des Wiesdorfer
Busbahnhofes in der Bevölkerung gesorgt. Diese beläuft sich auf 65
Prozent, ursprünglich war von 80 die Rede. Dennoch geht es um Geld,
das die Stadt aufbringen muss. Vor allem an dem Entwurf reagierten
sich zahlreiche Bürger nach Bekanntwerden der Mehrkosten ab.

Das futuristisch#anmutende, ellipsenförmige Glasdach sei zu
extravagant, ungeeignet für hiesige Witterungsverhältnisse und
Prestigeprojekt Einzelner, so die Kritik, mit der sich Baudezernat und
Verwaltung auseinandersetzen müssen.

„Von allen Entwürfen, die infrage kamen, ist das Glasdach das
kostengünstigste“, erklärt edarauf Baudezernentin Andrea Deppe auf
einer eigens anberaumten Pressekonferenz. Der heftige Wirbel um das
Projekt habe sie sowie Stefan Karl,

Abteilungsleiter der Stadt für regionale Zusammenarbeit, Wolfgang
Herwig, Chef der Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) und Klaus
Timpert, bei der TBL zuständig für Brückenbau, überrascht.

„Für die Fördermittelgeber war es wichtig, dass der Neubau des
Busbahnhofs auch optisch passt. Grundlage dafür ist das in der
Umsetzung befindliche Integrierte Handlungskonzept für Wiesdorf.
Dieses stellt die Vorgaben nach denen die Jury aus Vertretern der
Politik, externen Fachleuten und Verwaltung entschieden haben“,
erläutert Deppe das Vergabe- und Planungsvorgehen. „Nachdem am 3.
April 2017 der Rat den Bau des Daches beschlossen hatte, wurde die
Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt.“

Leider konnte kein Generalunternehmen ein akzeptables Angebot abgeben
und so wurde der Weg der Ausschreibung einzelner Pakete gewählt. Die
enorme Steigerung der Kosten liegt dabei vor allem am überhitzten
Baumarkt. Zwischen 2016 und 2018 hat der Markt extrem angezogen. „In
den vergangenen 25 Jahren habe ich so etwas noch nie erlebt“, so
Andrea Deppe.

Besonders der Stahlpreis, deri in die Höhe geschossen sei, und der
Unterbau, für den derzeit ein Betonbauer gesucht werde, sind Gründe
für die Kostensteigerung. „Bereiche, die auch jeden anderen
Dachentwurf teurer gemacht hätten“, stellt sich Andrea Deppe vor
das Projekt. Auch die mehr als vollen Auftragsbüchern der
Bauunternehmen tragen an der Situation bei.

Hinzu kommen zusätzliche Anforderungen der Bauausführung beim
Brandschutz und weil aus statischen Gründen stärkere
Stahlkonstruktionen vorgesehen werden mussten. Auf Grundlage der
Entwurfsplanung wurden für das Dach mit Kosten von etwa 2.125.000

Euro gerechnet, nun muss die Stadt Leverkusen aktuell mit 3.529.000
Euro rechnen. Die wesentlichen Kostensteigerungen ergeben sich bei der
Gründung des Bauwerkes und beim Stahlbau. Das heißt konkret, die
Gründung des Bauwerks kostet 492.000 Euro und der Stahlbau 1.462.000
Euro.

Zusätzlich wird die Membran des Dachs rund 16 Prozent teurer und
kostet letztlich 493.000 Euro. Da ein Teil dieser Kostensteigerungen
im Haushalt 2018 berücksichtigt wurden, müssen summa summarum
weitere 965.000 Euro veranschlagt werden.

Nun liegt es daran zu klären, was davon förderfähig ist, damit die
Stadt die Kosten nicht alleine stemmen muss. Mittel, die für die
Kaimauer in Hitdorf vorgesehen sind, werden im Jahr 2018 nicht
benötigt und werden in den Bau des Busbahnhofes fließen, so die
Projektverantwortlichen. Ebenso veranschlagte Gelder für den
Bürgerbuschweg, der jedoch wie vorgeplant fortgeführt wird. 2019
werden diese Mittel für die ursprüngliche Verwendung erneut
angemeldet.

Entscheidend ist nun, dass der Wiesdorfer Busbahnhof fertig wird.
Dieses wird voraussichtlich im Juni 2019 sein, also fast im Plan. Erst
dann kann die Bahn mit dem Ausbau der Strecke des RRX-Zuges beginnen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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