Et hätt noch immer jod jejange

Künstlerin Annemarie Schier feiert 70. Geburtstag

Schlebusch - „Ich bin Rheinländerin mit Leib und Seele“, betont die
Schlebuscher Künstlerin Annemarie Schier kurz vor der Eröffnung
ihrer Ausstellung anlässlich ihres 70. Geburtstags in der Galerie des
Spektrums.

Doch trotz aller Verliebtheit in ihre Heimatstädte Leverkusen und
Köln zog und zieht es sie immer wieder in die Welt. Eine Freiheit,
die ihr Lebensmotto ist und das sie als größtes Geschenk empfindet.

„Vorbild für mich war dabei immer der ehemalige Bundeskanzler
Konrad Adenauer“, so Schier. „Er stand in meiner Jugend für eine
Toleranz und Humanität, die mir als junger Frau erst Wege eröffnet
hat, welche die Generation vor mir nicht hatte.“ So fällt dem
Besucher der Ausstellung mit dem markigen Zitat des Altkanzlers „Et
hätt noch immer jod jejange“ als Titel schon beim Betreten das
Porträts Adenauers ins Auge. Gemalt in Acryl mit expressionistischem
Pinselduktus in den Farben der Popart schaut der Politiker
überlebensgroß von der Leinwand hinunter. Ergänzt durch eine ganze
Reihe von Porträts der Menschen, die Annemarie Schier durch ihr Leben
auf die eine oder andere Weise begleitet haben. Stitting Bull, der
große Indianerhäuptling, steht neben Albert Einstein und Marylin
Monroe und Charlie Chaplin, allesamt Personen, die für die junge
Annemarie Vorbildcharakter hatten. Auch Egon Baumgarten, Vorsitzender
der Künstlervereinigung Spektrum, sowie Schiers Ehemann sind in
poppigen Farben auf die Leinwand gebannt.

„Mit dem Malen von Porträts habe ich im vergangenen Jahr intensiv
begonnen“, erklärt Schier ihre jüngsten Werke. „Ein Genre, das
ich gerne noch erweitern möchte. Sean Connery oder Humphrey Bogart
wären hier eine Herausforderung.“

Neben den Menschen sind es natürlich auch in ihrer
Geburtstagsausstellung die Stadtansichten, die zu sehen sind. Köln
als Rheinpanorama, aus der Vogelperspektive – abstrahiert bis zur
malerischen Skizze –, der Barbarossaplatz samt Straßenbahn, das
sind die Motive, für die man Annemarie Schier kennt. Außerdem
Leverkusen. Hier sind es zwei der bekanntesten Gebäude, die malerisch
umgesetzt wurden, die Rathaus-Galerie samt „Ufo“ sowie das Schloss
Morsbroich. Nach dem Rundgang durch die Ausstellung ist klar: Still
wird es auch nach 70 Jahren nicht im Leben der Annemarie Schier, so
kraft- und schwungvoll sind ihre Bilder, so begeistert und voller Elan
ist die Künstlerin angesichts anstehender Malprojekte.

Informationen

• Spektrum, Virchowstraße 43[/*]
• bis 2.

Dezember[/*]

• dienstags 10 bis 13 Uhr, samstags 15 bis 18

Uhr[/*]