Trommelnde Scherben
Künstlerin Bettina Marx stellt im Kunstverein Morsbroich aus

Inspiriert von der Landschaftsarchitektur und Kultur Chinas verwandelte Bettina Marx (rechts, hier bei der Eröffnung mit Kuratorin Susanne Wedewer-Pampus) die Räume des Kunstvereins in eine Art Landschaft. | Foto: Britta Meyer
  • Inspiriert von der Landschaftsarchitektur und Kultur Chinas verwandelte Bettina Marx (rechts, hier bei der Eröffnung mit Kuratorin Susanne Wedewer-Pampus) die Räume des Kunstvereins in eine Art Landschaft.
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Leverkusen - Leicht und luftig durchwehen papierne Vorhänge den
Ausstellungsraum des Kunstvereins in den Remisen von Schloss
Morsbroich. Großzügig fällt das Tageslicht durch die Fenster und
wirft ein flüchtiges Schattenspiel in den Raum auf die
großformatigen Bilder an der Wand.

Die Bonner Künstlerin Bettina Marx zeigt in ihrer aktuellen
Ausstellung nicht nur Werke, die inspiriert wurden durch ihre Reisen
nach China. Sie schafft eine Raumarchitektur, in der sich die Werke
bewegen und in einer stetigen Veränderung befinden. Der
Gesamtzusammenhang zählt. Kultur und Architektur einer Landschaft
finden in Bettina Marx Arbeiten Ausdruck. „Das ist tatsächlich, was
mich interessiert, Landschaftsräume und Orte an sich. Im Grunde
genommen sind meine Ausstellungen wie große Landkarten angelegt”,
erklärt die Künstlerin.

So zeigt sie auch im Kunstverein dem Betrachter eine Schnittstelle
zwischen Malerei und Installation. Geht man durch den Raum, eröffnen
sich je nach Standort unterschiedliche Perspektiven. Schon ein Luftzug
kann die Sicht auf ein Werk verändern, wehen die bodenlangen mit
irdenen Tönen bedruckten Bahnen aus chinesischem Schreibpapier durch
Zeit und Raum. Geben Sichtachsen frei oder verhindern eindringenden
Sonnenstrahlen den Zugang.

Einen Raum weiter liegen Arbeiten scheinbar wahllos arrangiert auf
einer Art Arbeitsplatte, wie in der Entstehung begriffen, auf dem
Boden. An der Wand oder auf dem nackten Fliesenboden liegen zarte
Papierarbeiten, ohne Rahmen, fast filigran. Der Besucher fühlt sich
versucht die Schuhe auszuziehen, um nichts zu zerstören. Betrachtet
vorsichtig und dadurch genauer.

Wer sich auf die Ausstellung einlässt, wird die Landschaft und den
Geist des fernöstlichen Chinas erfahren. Wenn auch nicht die Stücke
selber eine eindeutig chinesische Sprache sprechen, so fängt der
Geist des Dargestellten die Atmosphäre ein.

Informationen:

Die Ausstellung des Kunstvereins ist bis zum 4. März freitags von 13
bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr und nach
Vereinbarung unter Tel. 0160/75532225 zu besichtigen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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