Denis Scheck hielt Laudatio
Kurt-Lorenz-Preis für „Literaturvermittlung“

Im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich erhielt Manfred Gottschalk (Mitte) den Kurt-Lorenz-Preis 2023 von Oberbürgermeister Uwe Richrath und Roswitha Arnold.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich erhielt Manfred Gottschalk (Mitte) den Kurt-Lorenz-Preis 2023 von Oberbürgermeister Uwe Richrath und Roswitha Arnold.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Leverkusen (gkf). Mit dem Buchhändler Manfred Gottschalk zeichnete der Kurt-Lorenz-Förderverein unlängst einen Experten in der Kategorie „Literaturvermittlung“ aus. Nach Überzeugung der Jury gehöre Gottschalk „zu einer Persönlichkeit, die für das kulturelle Wirken in der Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus in herausragender Weise stehen“, verlas Vereinsvorsitzende Roswitha Arnold die Begründung der Jury. Mit dem von ihm initiierten und in Zusammenarbeit mit dem Museum Morsbroich/Kulturstadt Leverkusen gestalteten Konzept „Museum Litterale“ habe der Preisträger ein Ereignis geschaffen, das „die reichen Facetten und unterschiedlichen Genre der Literatur einem großen Publikum zugänglich macht,“ lautete ein weiteres Argument.

Rund 100 Literaturbegeisterte, Freunde, Unterstützer und Mitarbeiter waren Zeugen der Preisverleihung im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich durch Oberbürgermeister Uwe Richrath und Roswitha Arnold.

Gefolgt von musikalischen Beiträgen des Konzertpianisten Pietro Pittari – er bezeichnete sich selbst als „Hofmusikant von Museum Litterale“ – und Preisübergabe würdigte Literaturkritiker Denis Scheck die unermüdliche Arbeit von Manfred Gottschalk. In seiner Laudatio betonte Scheck, es seien Menschen wie Gottschalk, die es verständen, den Menschen die Liebe zu Literatur zu vermitteln. Er selber sei auch Buchhandelskunde, ließ Scheck das Auditorium wissen. „Aber ich bin ein übler Kunde. Einer, mit dem nicht gut Kirschen essen ist.“ Seine Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen seien „so diffus, dass ich sie kaum in Worte fassen kann.“ Mit anderen Worten, fuhr Scheck fort, „ich erwarte von einer Buchhandlung den Widerschein der Seligkeit auf Erden. Weil Manfred Gottschalk seit Jahrzehnten diese unmöglich scheinende Quadratur des Kreises mit Bravour erfüllt, feiern wir ihn und seine Buchhandlung.“ Über „Museum Litterale“ sagte Scheck, es bringe Größen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur in die Stadt und erwecke Klassiker wie Erich Kästner oder Theodor Fontane zu neuem Leben. Er selbst sei vor einigen Jahren bei einem Abend über seine Lieblingsautorin Jane Austen dort aufgetreten. Im Übrigen verbinde Manfred Gottschalk und Jane Austen eine Erkenntnis, die einst von der britischen Schriftstellerin so formuliert wurde:

„Wer nicht Vergnügen an einem guten Roman findet, muss unerträglich dumm sein, egal welches Geschlecht er hat.“ Gottschalk bedankte sich und bestätigte: „Museum Litterale ist etwas ganz Besonderes.“ Er sei dankbar für dieses Format, das in seiner ganzen Vielfalt seit nunmehr 26 Jahren mit Hilfe vieler Unterstützer sehr gut gelungen sei. Und versprach abschließend, Literatur in all ihren Facetten weiterhin zu fördern und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Für 2024 habe er bereits neue Pläne.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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