Palliativ- und Hoszpiztage Leverkusen
Leben bis zum letzten Augenblick

Die ersten Palliativ- und Hospiztage NRW fanden in Leverkusen vor dem Rathaus mit einem informativen Fest und abwechslungsreichen Podiumsdiskussionen statt. | Foto: Britta Meyer
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  • Die ersten Palliativ- und Hospiztage NRW fanden in Leverkusen vor dem Rathaus mit einem informativen Fest und abwechslungsreichen Podiumsdiskussionen statt.
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Wiedorf - Das pralle Leben zeigte sich in der Wiesdorfer City vor dem
Rathaus, als die ersten Palliativ- und Hospiztage in NRW stattfanden.
Strahlend blauer Himmel, die weißen Dächer der Pavillons leuchteten
in der Sonne und die grün gedeckten Tische luden zum Verweilen ein.

 

Einen besseren Start konnte es für dieses schwierige Thema gar nicht
geben. Denn Sterben heißt auch Leben und letztlich geht es bei der
Palliativ- und Hospizversorgung um ein würdevolles Leben bis zum
Schluss. Genau darüber wollten Klinikum, Malteser, das ambulante
Palliativzentrum und der Leverkusener Hospizverein samstags
informieren und aufrütteln.
„Sterben wird in unserer Gesellschaft viel zu stark verdrängt“,
erklärte Christoph Meyer zu Berstenhorst vom Ambulanten
Palliativzentrum Leverkusen. Kaum jemand beschäftige sich noch damit,
bis in die 1980er Jahre habe das anders ausgesehen.

Angezogen durch die gute Laune an den Ständen, den herzlichen Empfang
und das abwechslungsreiche Programm auf der Bühne blieben Neugierige
stehen, genossen süße Crêpes und Kaffee und wurden dabei 
konfrontiert mit dem Thema: Sterben ist kein Warten auf den Tod,
sondern Leben bis zum letzten Augenblick. Von den juristischen
Möglichkeiten einer Patientenvollmacht, über das Versorgungsangebot
für unheilbar Kranke, der Schmerztherapie bis hin zum
Herzenswunsch-Krankenwagen des Malteser Hilfsdienstes war das breit
gefächerte Leverkusener Angebot rund um die Palliativ- und
Hospizbewegung vertreten.

Auf der Bühne fanden zudem Diskussionen mit Spezialisten zu
unterschiedlichsten Themen wie Seelsorge, Pflege und Vorsorge statt.
Höhepunkt war dabei der gut 30-minütige Auftritt des Kabarettisten
Wilfried Schmicklers. Er rief die Alten und Gebrechlichen zur
Durchsetzung ihrer Interessen auf. Sie sollten rebellieren gegen die
propagierte immer junge und fitte Gesellschaft. Beispielsweise einfach
mal im Schneckentempo den Zebrastreifen queren oder einen Stuhl in den
Supermarkt stellen.

Eine Revolution aus dem Altenheim gegen die optimierte
Leistungsgesellschaft solle angezettelt werden, um das Leben Wert zu
schätzen. Ein Aufruf, der bei den Gästen ankam und mit viel
Gelächter und Applaus honoriert wurde.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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