LEVliest im Spektrum
Lesung + Ausstellung "Wahn + Sinn" - Gedanken zur Kunst
Spektrum-Künstler/innen zeigen Ihre Sicht auf die Heide oder/und den Wahn. Inhalte aus dem Buch werden erzählt, ohne sie darzustellen – eine Kunst, die die Bildende Kunst so faszinierend macht – vielen Spektrums-Künstlern gelingt dieses Phänomen.
Oder anders ausgedrückt, wir erleben das oft spontane und nachdenklich stimmende Aufeinandertreffen von Realität und Abstraktion, von Phantasie und geheimnisvoller Künstlichkeit, von Werden und Vergehen. Hier nur einige Beispiele:
Bei dem Acrylbild „Heide“ (direkt rechts am Eingang) von Lilo Rühl beobachten wir den Einstieg vom gemalten Raum in die Bewegung einer andern Zeit. Hier werden Zeichen vermittelt, die vordergründig nicht zu begreifen sind. Verwaschene Heide¬farben werden fiktiver Raum, geheimnisvolle Zeichen interpretieren die Story / das Buch steinzeitlich (3 Tote, 2 Liebende…). Spuren und Fundsachen (original Samen, Sand und Birkenrinde) direkt aus der Wahner Heide ergänzen die künstle¬rische Umsetzung – damit öffnet uns die Malerin Plätze für eigene Phantasien. Unsere Gedanken werden gefordert, beginnen zu fabulieren; als Betrachter werden wir kreativer Teil des Bildes.
So auch, aber doch ganz anders – im Bild von Doris Spee-Petrik mit dem Titel „Wahner Heide“: Es zeigt uns eine Heide in einen wahrhaftigen Farbenrausch in grün und lila – eine lustvolle Steigerung ins Unmäßige, die fokussierte Darstellung mit starker Farbgebung laden den Betrachter ein, Heide mit allen Sinnen zu erforschen, zu erleben und zu genießen. Ihre Bilder „Rote Zone“ und „scharfe Heidepfanne“ wecken die Kriminalisten in uns, genauso wie “Wahn ohne Sinn“ – Ulrike Tartlers Bild einer scharf angeschnittenen Frau.
Von Marion Hennen werden wir als Volkskundler gefordert zu Sagen aus der Heide.
Ursula Samse hebt das Lesen hervor, Ulrike Pathe die geheimnisvollen Botschaften.
Dualität – die zwei Seiten einer Sache – sind Thema der Ausstellung „Wahn + Sinn“ und zur Wahner Heide. Dies haben die Künstler/innen in unterschiedlicher Art und Weise aufgegriffen.
Renate Kleikamp zeigt die freundliche, idyllische, sonnige Seite der Heide mit „Wolken-schäfchen“, aber auch die dunkle, einsame, abgründige Seite und das Unheimliche in ihren Bildern z.B. „Die Geister, die ich rief“. Auch in den lichten Bildern von Anja Yuva findet sich das Thema wieder, z.B. in ihren Titeln „Das Geheimnis oder Der Weg“ u.a.
Dualität mal anders - in ZEN Bildern von Jutta Merzdorf (in größeren Formaten) und in den Grafiken von Annette Heynen und Lilo Rühl.
Treffsicher getoppt mit den aufforderndem Titel „Ich sehe alles“ – die Werke von Blätterstein. Wer sieht alles? Der liebe Gott, die Besucher, die Kriminalisten wie z.B. Remigius Rott, der Mörder, die Polizei, die Künstler?
LeserReporter/in:Egon Baumgarten aus Leverkusen |
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