Der Anfang ist gemacht
Leverkusen ist offiziell Fair Trade-Stadt
Leverkusen - „Seit den 1990er Jahren arbeiten wir für faire Arbeitsbedingungen
und Löhne in der ganzen Welt“, erklärte Dr. Eberhard Löschcke,
Sprecher des „Arbeitskreises Eine Welt Leverkusen“ im Gartensaal
Morsbroich. Anlass war die Urkundenübergabe, mit der Leverkusen sich
nun offiziell Fair-Trade-Stadt nennen darf. „Mit der Einführung des
Leverkusener Stadtkaffees der Kampagne Rheinische Affaire in 2002
haben wir den ersten großen Schritt in Richtung Öffentlichkeit
unternommen. Die Auszeichnung heute ist ein wichtiger Schritt, den
Menschen die Bedeutung des Themas faire Handelsbedingungen näher zu
bringen.“
Ein Schritt, der auch für Oberbürgermeister Uwe Richrath Priorität
hat. Er stieg bei seinem Amtsantritt im September 2015 in das im Juni
2015 im Rat beschlossene Projekt ein und freute sich, stellvertretend
für die 80 Unterzeichner, die zu der Initiative „Fair Trade
Stadt“-Leverkusen gehören, die Urkunde entgegen zu nehmen. „Faire
Handelsbedingungen sind ein Weg die Welt zu schonen“, so Richrath.
„Wollen wir den globalen sozialen und politischen Problemen entgegen
wirken, müssen wir dafür sorgen, dass die Menschen überall von
ihrer Arbeit leben können.“ Das alleine fairer Kaffee dabei nicht
reicht, ist ihm ebenso bewusst, wie Eberhard Löschcke und Manfred
Holz, dem Ehrenbotschafter von Transfair e. V.. Er war eigens zur
Übergabe angereist und gratulierte der Stadt für ihr Engagement.
„Von den Mindestteilnehmerzahlen im Kreis der Unterzeichner hat
Leverkusen in allen Bereichen wie Gastronomie, Einzelhandel und
Vereinen einen drauf gelegt“, so Holz. „Dennoch ist dies nur der
Anstoß, um die Menschen zu sensibilisieren. Motto ist daher: Nicht
viel, sondern wie viele es wissen!“
So brauchte es für teilnehmende Partner nur, dass mindestens zwei
Produkte aus fairem Handel kommen. Letztlich keine Kunst, bedenkt man,
dass jeder Supermarkt mittlerweile Produkte mit einem Fair
Trade-Siegel im Sortiment listet. Genau hier gilt es nun anzusetzen.
Mit der Auszeichnung ist „Fair Trade“ stadtbekannt, jetzt beginnt
die Arbeit für alle Beteiligten. Den Anfang machte die anschließende
Feier im Gartensaal von Schloss Morsbroich. So wurden Snacks der Fair
Trade-Gruppe der Marienschule gereicht und Infostände der
Verbraucherzentrale, des Eine-Welt-Ladens Christuskirche, des
„Weltcafés nebenan“ der GS Schlebusch und des Einzelhandels waren
vertreten, um zu zeigen, wie vielfältig Fair Trade sein kann.
Gastredner und Kabarettist Wilfried Schmickler, der ohne Honorar
auftrat, dem jedoch eine Spende für das Projekt Regenbogenschule
zugesagt wurde, wetterte gegen jegliche Couleur von „Geiz ist
geil“-Mentalität und traf damit den Kern aller Fair
Trade-Bestrebungen. Den Abschluss des offiziellen Teils machte die vom
Kunstverein präsentierte Modenschau einer Fair Trade-Kollektion
gemeinsam mit der Boutique Himbeertörtchen, begleitet vom Klang der
Musik von Johannes Garbe. Die Band „Afina es Cobarde“ spielte beim
anschließenden „fairen“ Buffet mit Nougat- und
Mangoaufstrich-Happen sowie dem, wenn auch nicht fair gehandelten,
dafür hausgemachten Kartoffelsalat des Schlossrestaurants im Park.
Stadtführer geplant
Im Rahmen der Kampagne „Fair Trade Stadt Leverkusen“ wird ein
Stadtführer für fairen Handel erstellt. Einzelhandelsgeschäfte
(Lebensmittel, Blumen, Bekleidung) und Gastronomiebetriebe, die fair
gehandelte Produkte anbieten, bisher aber noch keinen Kontakt zur
Kampagne hatten, werden gebeten, Kontakt aufzunehmen perr Mail an
fairtrade-lev@web.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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