Früher als erwartet
Leverkusener Siebenschläfer haben wieder Junge
Leverkusen - Nachdem auch in diesem Jahr schon viele schöne Situationen in den
Höhlen der Leverkusener Siebenschläfer live zu beobachten waren, ist
es jetzt endlich soweit: das Siebenschläferweibchen hat Junge geboren
und gewährte erste Blicke auf die neuen Erdenbürger.
Sehr wahrscheinlich sind die Jungen am Sonntag, 15. Juli, geboren
worden – zwei Wochen früher als die Geburtstermine der letzten drei
Jahre.
„Diese Nisthöhle war von Anfang an gut besucht“, berichtet Regine
Kossler, Projektdurchführende des seit März 2015 laufenden
Leverkusener Siebenschläfer-Projekts. Das Muttertier hat Buchen- und
Eichenblätter eingetragen, damit die Jungen weich und warm liegen und
gut versteckt werden können, wenn die Mutter nachts auf Futtersuche
geht.
Die letzten Tage versteckte die frisch gebackene
Siebenschläfer-Mutter ihre Kleinen noch vor den Augen der vielen
Internet-Betrachter, die dank der im Rahmen des Projektes
installierten Webcam die Jungenaufzucht jetzt wieder weltweit live im
Internet verfolgen können. Und bei den warmen Temperaturen ist die
Wahrscheinlichkeit groß, dass schöne Einblicke möglich sind.
Drei bis vier nackte und blinde Leichtgewichte, die gerade einmal
fünf Gramm auf die Waage bringen, haben das Licht der Welt erblickt.
„So frisch nach der Geburt präsentieren sie sich noch in einem
kräftigen rosa – aber diese Phase dauert nicht lange. Schon nach
zwölf Tagen wird das erste hellgraue Jugendfell gewachsen sein“,
erklärt Regine Kossler.
Bei Siebenschläfern kommen die Jungen ohne Fell auf die Welt. Sehen
könnten sie in den ersten Tagen auch noch nichts und sind daher
vollkommen hilflos auf ihre Mutter angewiesen, die sich fürsorglich
um sie kümmert. Über die Nistkastenkameras kann nun beobachtet
werden, wie sie krabbeln und gesäugt werden. Kossler: „Da die
Kleinen noch kein Fell haben, werden sie häufig von der Mutter
gewärmt und sind dann natürlich schwerer zu erkennen –
Naturbeobachtungen brauchen halt ein wenig Geduld.“
Durch die nährreiche Muttermilch wachsen die Jungen enorm schnell. In
den kommenden sechs Wochen werden sie immer frecher und
selbstständiger und trainieren ihre Fähigkeiten. Nach dieser Zeit
unternehmen sie bereits die ersten Ausflüge in die Umgebung, kommen
aber immer wieder in die Höhle zurück. Der Siebenschläfervater
jedoch ist während der gesamten Aufzucht der Jungen von Natur aus
nicht mehr zu sehen.
„Wir haben bereits im fünften Jahr hintereinander Junge bei den
Leverkusener Siebenschläfern“ berichtet Erich Schulz, der erste
Vorsitzende des NABU-Leverkusen. „In diesem Jahr hängen sehr viele
Bucheckern an den Bäumen, so dass die Siebenschläfer genügend zu
fressen finden.”
Bis Mitte Oktober ist durch die Förderung der Stiftung Umwelt und
Entwicklung NRW (SUE) der Blick in die Wohnstube der Siebenschläfer
über die Live-Webcam des NABU-Leverkusen möglich:
www.nabu-leverkusen.de/siebenschlaefer
.
Wer aktuell immer Bescheid wissen möchte: über die Facebookseite
Familie Siebenschläfer – geheimnisvolle Nachtschwärmer werden von
Lena Hölzer immer die neuesten Infos zu dem Familienleben verschickt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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