Gemeinsam leben in Manfort
Masterplan jetzt beim OB
Leverkusen - Wussten Sie, dass in Manfort eines der schönsten Baudenkmäler der
Stadt steht? Der von Gustav-Heinemann-Straße, Autobahn und Bahn
zerschnittene Stadtteil ist nur auf den, zweiten, vielleicht auch
dritten oder vierten Blick schön – und das ganz zu Unrecht.
Um die ehemaligen Wuppermannwerke gewachsen, entstand hier nach dem
Krieg nicht nur die 1953/54 errichtete Johanneskirche Otto Bartnings,
der als bedeutendste deutsche evangelische Kirchenbaumeister des 20.
Jahrhunderts in die Geschichtsbücher eingegangen ist, sondern auch
ein stabiles Gemeinschaftsleben.
Dieses zu fördern, aufrecht zu halten und wieder zu beleben ist das
Ziel des Projektes „GLIM – Gemeinsam leben in Manfort“.
Organisiert und maßgeblich betreut durch das Diakonische Werk wurden
Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Ideen zu entwickeln, die das
Leben im Stadtteil verbessern und als Gemeinschaft zusammen führen.
Finanziert im Rahmen des Landesprogramms „NRW hält zusammen, für
ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung“ nahmen sich die Manforter
besonders der Dingen an, die diesen Zusammenhalt fördern. So wurden
in Projektgruppen Themen erarbeitet wie „Müllpaten für die
Wohngebiete finden“, „Leerstand der Wohnungen beheben, indem
Studentenwohnungen geschaffen werden“, „neue Geschäfte und
Gastronomie am Bahnhof ansiedeln“ oder „Nutzung der evangelischen
Johanneskirche als Bürger- oder Stadtteilzentrum“.
Eine Umfrage zum Jahresbeginn unter Vereinen, Schulen, Bewohnern und
Gewerbetreibenden hat zudem die Wünsche der in Manfort lebenden und
arbeitenden Menschen sichtbar gemacht. „Zusätzlich sind wir mit
Vertretern der Wirtschaftsförderung, der Wohnungsbaugesellschaft und
dem Stadtgrün durch unser Viertel gegangen und haben konkrete
Probleme angesprochen“, erklärte Markus Wundes vom Team GLIM, bei
der Überreichung des Handlungsprogramms für Manfort die
Projektarbeit.
Sicher ist, dass es am Engagement der Bürger nicht mangeln sollte,
damit der oftmals im öffentlichen Bewusstsein ins Abseits geratene
Stadtteil lebenswerter wird. Nun liegt das Heft in der Hand des
Oberbürgermeisters, damit dieser Einsatz auch durch politisches
Handeln an Substanz gewinnt. Dieser steht dem Projekt sehr positiv
gegenüber, kann OB Uwe Richrath mit der „Sozialen Stadt
Rheindorf“ doch auf ein vergleichbares Konzept verweisen.
„Manfort muss wieder eine Gemeinschaft als Stadtteil werden“, so
Richrath bei der Entgegennahme des „Masterplans“. Ganz konkrete
Maßnahmen stehen schon ganz oben auf der Wunschliste: ein
Bürgerzentrum rund um die Johanneskirche und ein Stadtteilfest am 10.
September.
- Britta Meyer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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