40 Jahre Verbraucherzentrale in Leverkusen
Mehr als 438.000 Ratsuchende in vier Jahrzehnten

Bernhard Pilch, Leiter der Beratungsstelle.  | Foto: Katharina Artes
  • Bernhard Pilch, Leiter der Beratungsstelle.
  • Foto: Katharina Artes

1981 öffnete die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW in Leverkusen erstmals ihre Türen. Rund 438.000 Ratsuchende haben seither auf die Dienstleistungen des Teams gesetzt. Aus Anlass des runden Geburtstags blickt Bernhard Pilch, seit 2016 Leiter des Leverkusener Standorts, zurück – und nach vorn.

„Unser Ziel, Verbraucher:innen vor Übervorteilung zu schützen und sie bei der Durchsetzung ihrer berechtigten Interessen gegenüber Anbietern zu unterstützen, hat nichts von seiner Wichtigkeit eingebüßt. Nicht erst die Corona-Pandemie zeigt, dass viele Menschen verunsichert und oftmals überfordert sind, wenn es darum geht, ihre Verbraucherrechte wahrzuneh-men. Zudem sorgt die Digitalisierung fast aller Lebensbereiche für einen hohen Beratungsbedarf“, sagt Bernhard Pilch.Im Wandel der Zeit Zu Beginn in den 1980erJahren standen zunächst praktische Informationen rund um den privaten Haushalt im Mittelpunkt. Kaufberatung zu Haus-haltsgeräten und Tipps zu Dienstleistungen waren ebenso gefragt wie die persönliche Rechts- und Versicherungsberatung. Später kamen Budgetberatung und Entschuldungshilfe hinzu. Sittenwidrige Kredite und das Recht auf ein Girokonto waren wichtige Themen. „Dauerbrenner“ und neue

HerausforderungenBei allen Anfragen wurden im Lauf der Jahre regelrechte „Dauerbrenner“ sichtbar, die – bei gleichzeitiger Liberalisierung unter anderem von Tele- kommunikations-, Energie- und Finanzdienstleistungen – bis heute bestehen: Überrumpelung am Telefon, an der Haustüre und im Geschäft sowie Beschwerden zu „Vertragsstörungen“, weil die vereinbarte Leistung nicht oder nur schlecht erbracht wurde.

Deswegen nimmt die Beratungsstelle in Leverkusen auch eine wichtige Sensorfunktion wahr. Anliegen von Verbrauchern werden erfasst und ausgewertet mit dem Ziel, Probleme in Märkten zu identifizieren, Trends in Jahresvergleichen zu erkennen und zu bewerten und Auswirkungen von gesetzlichen Veränderungen im Verbraucherschutz zu ermitteln. Beratungsstelle

seit 2001 in Wiesdorf1981 zunächst als sogenannte „Ein-Personen-Beratungsstelle“ am Goetheplatz eingerichtet, wurde es angesichts der wachsenden Beratungsnachfrage im Laufe der Zeit zu eng. 1990 war eine zweite Beratungskraft hinzugekommen, 1999 eine Bürokraft. 2001 erfolgte der Umzug in die Dönhoffstraße 27 in Wiesdorf.

Möglich wurden der Ausbau des Angebots und die Aufstockung des Teams durch die Finanzierungsvereinbarungen mit Stadt Leverkusen und Land NRW. „Wir sind sehr froh, dass wir uns durch neue Vereinbarungen noch schlagkräftiger für die Interessen der Leverkusener einsetzen können“, dankt Pilch den politisch Verantwortlichen für die gesicherte Finanzierung.

Oberbürgermeister Uwe Richrath gratuliert zum 40-jährigen Bestehen und hebt die besondere Bedeutung der Verbraucherzentrale für die Stadt Le-verkusen hervor: „Sie ist eine wichtige Dienstleistungs- und Beratungsinstitution für die Bürger:innen unserer Stadt. Das Angebot ist aus unserer Mitte nicht mehr wegzudenken.“ Die Verbraucherzentrale leiste Vorbildliches gerade im Bereich Aufklärung und Vorbeugung, beispielsweise durch die Schuldenprävention für Jugendliche. „Handy- und Internetnutzung können schnell in eine Verschuldungsfalle führen. Auch im Hinblick auf den ersten eigenen Haushalt ist es wichtig, junge Leute für finanzielle Fragen zu sensibilisieren und sie zu schulen“, lobt Richrath die Angebote an Schulen.

Die Beratungsstelle ist seit vielen Jahren in der Stadt sehr gut vernetzt und pflegt vertrauensvolle Kooperationen mit Vereinen, Institutionen und Ver-bänden. Ein Beispiel ist die Mitwirkung im Bündnis Fairtrade-Town und die Teilnahme an Veranstaltungen wie dem

Umweltmarkt oder dem ConneX- ionstag. Gerne hätte das Team im September mit den Leverkusenern den runden Geburtstag gefeiert. „Doch die katastrophalen Ereignisse im Juli machten es vordringlicher, alle Kraft für die Unterstützung von Hochwasser-Betroffenen einzusetzen und nach der Explosion im Chempark für Fragen verunsicherter Menschen zur Verfügung zu stehen“, so Pilch.

Die 438.000 Anfragen seit Bestehen sind für den Beratungsstellenleiter und das gesamte Team eine eindrucksvolle Anerkennung der bisherigen Arbeit – „und gleichzeitig Ansporn, unsere Angebote auch künftig an den aktuellen Problemlagen der Verbraucherhaushalte auszurichten.“

Infos zum Beratungsangebot, zu Öffnungszeiten und Erreichbarkeit der Beratungsstelle sind zu finden unter www.verbraucherzentrale.nrw/leverkusen [/p]

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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