Jubiläums-Ausstellung von Eloba in der Friedenskirche
Mit dem Topf fängt alles an
Leverkusen - Zwei Jahrzehnte lang unterrichtet die frei schaffende Künstlerin
Eloba (Ellen Loh-Bachmann) Schülerinnen und Schüler im Handwerk der
Malerei. „Zwischen 60 und 70 müssten es in dieser Zeit gewesen
sein“, so Eloba vor den Kohlezeichnungen des obligatorischen Topfes,
den ihre drei aktuellsten Zugänge angefertigt haben. Eine
Auseinandersetzung mit dem mexikanischen Küchenutensil, das Eloba aus
ihrer Zeit im mittelamerikanischen Land mitgebacht hat, ist für alle
der Einstieg in die malerische Ausbildung. Es folgen nach der
Kohlezeichnung das Erlernen von Aquarell-, Öl- und abschließend
Acryltechnik. „Danach sollte jeder die handwerkliche Basis haben, um
Künstler zu werden“, erklärt Eloba das Ziel für die Absolventen
ihrer „Schule für Malerei“. „Die Kreativität muss jeder selber
entwickeln und mitbringen.“
Und so ist der Topf auch der Einstieg in die Ausstellung, die aktuell
in der Friedenskirche in der Waldsiedlung zu sehen ist. Für die 20.
Jahresausstellung ist Eloba mit ihren Schülerinnen dahin
zurückgekehrt, wo sie schon so oft ausgestellt hat. Doch trotzdem ist
vieles anders, dieses Mal hat sie das Thema „WEISSSCHWARZ“
gewählt. Motive und Techniken konnte jeder selber bestimmen, beim
Format gab es Einschränkungen.
Eine Ausnahme wurde allerdings gemacht: Als Dankeschön an die
Gemeinde der Friedenskirche sollte sich jede Ausstellungsteilnehmerin
mit einem Werk dem Reformator Martin Luther widmen. Und so werden die
Besucher im Foyer von sehr individuellen Lutherporträts begrüßt: Ob
als Kopie des berühmten Cranach-Werkes, als Abbildung einer Statur,
in kubistisch angelehnter Abstraktion, als flüchtige Porträtskizze
mit der Friedenskirche im Vordergrund – der Fantasie war keine
Grenze gesetzt.
Im unteren Geschoss öffnet sich dann die Präsentation der Arbeiten,
die seit Oktober 2016 für die Jubiläumsausstellung gefertigt wurden.
Die jüngste Absolventin ist die 13-jährige Jana Weinberger. Als
Neuling sind von ihr natürlich der Pott und die beiden Kohlearbeiten
„Um Mitternacht“ und „Der Zauberer“ zu sehen. An Szenen aus
einem Dadaismus-Tanzstück erinnern die Blindzeichnungen in Öl von
Dr. Karin Rheingans. Kegelförmig bewegen sich die Figuren, inspiriert
vom Modell, das in diesem Fall Eloba selber war, durch den Raum.
Einmalig auch der Blick in den berühmten Antelope Canyon von Vera
Leweke, die den berühmten Lichteinfall durch die Schwarzweiß-Vorgabe
einzufangen versuchte. Venezianische Masken, die leuchtende Farbwelt
der Natur, Musiker, Flamenco-Tänzer, nackte Haut, an Grisailletechnik
erinnernde Architekturmalerei, Motive aus Köln und Leverkusen – das
Spektrum der Themen ist vielfältig und die Umsetzung in der
Mannigfaltigkeit der Töne Schwarz und Weiß schier unendlich. So wird
nach dem Besuch niemand auf die Idee kommen, eine farblose Ausstellung
gesehen zu haben, sondern von der schillernden Kraft der Töne
beeindruckt sein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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