Geld in den Religionen
Mit dem Vermögen wächst Verantwortung
Leverkusen - In der Sparkasse fand die jüngste Veranstaltung des Rates der
Religionen Leverkusen statt. Vertreter von Leverkusener
Religionsgemeinschaften sprachen über das Geld. Moderator Ekkehard
Rüger lotste die interreligiöse Runde sicher durch die heiklen
Themen Mammon und Kirchensteuer, Almosengabe, Bettelmönchtum und
Finanzkrise.
Stadtdechant Heinz-Peter Teller betonte, dass die Kirche
verantwortlich mit Geld umzugehen habe. Negativbeispiele wie teure
Badewannen im Limburger Bischofssitz sollten nicht davon ablenken,
dass die katholische Kirche mit der ihr anvertrauten Kirchensteuer
viel Gutes tue, nicht zuletzt durch Hilfswerke in Notgebieten in
Südamerika und Afrika.
Muslime sind gewohnt, vor allem im Fastenmonat Ramadan Geld zu
spenden, erklärte Ismalj Memishi vom Rat der islamischen
Gemeinschaften. Wie alle islamischen Pflichten fördert auch das
Almosengeben die Gemeinschaft der Gläubigen und bereitet auf das
Leben nach dem Tod vor: „Wir nehmen keinen Cent mit“, sagte Imam
Muhamed Mermari. Arme werden unterstützt mit Geld, das auf vom Koran
erlaubte Weise („halal“) verdient wurde. Zinsgeschäfte gehören
nicht dazu.
Die buddhistische Nonne Ramona RuZan Nolde geht einem weltlichen Beruf
nach und zahlt wie alle Miete und Busticket. Sich von der
„Anhaftung“ des Besitzes zu befreien und selbstlos zu geben, sei
ein wichtiges Ziel.
Superintendent Gert-René Loerken warnte vor einem Zusammenbruch des
Wirtschaftssystems, bei dem Reiche reicher und Arme ärmer werden. Mit
dem Vermögen wachse die Verantwortung für ein gerechtes
Wirtschaften. Geld gebe der Kirche die Möglichkeit, diakonisch zu
handeln. „Wir leben aus dem Glauben heraus gesellschaftliche
Verantwortung.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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