Große Briefmarken-Ausstellung im Forum
Mondlande-Brief und andere Schätzchen
Leverkusen - Die letzte große Briefmarkenausstellung „Rhein-Ruhr-Posta“ im
Leverkusener Forum liegt bereits zwölf Jahre zurück. Nun nutzten die
Leverkusener Philatelisten-Vereine erneut die Gelegenheit, um Besucher
aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland an drei Tagen in die
Rheinstadt einzuladen. Weil die Ausstellung genau auf den 100.
Todestag von Emil von Behring fiel, dem ersten Nobelpreisträger für
Physiologie/Medizin, gab die Deutsche Post AG dazu verschiedene
Sonderstempel heraus.
Unter dem Oberbegriff „Leverkusen-Philatelie“ haben sich die
Briefmarkenfreunde Leverkusen, Opladen, Monheim, Leichlingen sowie der
Briefmarkensammlerverein Bayer und die Gemeinschaft für
Gegenwartsphilatelie zusammengeschlossen. Die Ausstellung in
Verbindung mit dem Verband der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen
war die erste Kooperation in dieser Form.
Warum die letzte Schau so lange zurück liegt, begründete
Ausstellungsleiter Eberhard Schünemann so: „Wir haben einerseits
sehr hohe Kosten, andererseits ist der Organisationsaufwand enorm
groß.“ Die Fachleute dankten es den Ausrichtern jedenfalls mit
starkem Interesse. Trotz des hohen Zuspruchs blieben Frauen und
Jugendliche in der Minderheit. „Wenn der Ehemann dieses Hobby
pflegt, wird er in der Regel von seiner Frau begleitet“, sagte Klaus
Dieter Hartmann vom Briefmarkenverein Leichlingen. „Für Jugendliche
ist die Philatelie nicht mehr wichtig genug“, ergänzte Eberhard
Schünemann. Von alleine kämen sie ohnehin nicht zum Sammeln. Bis
etwa 14 Jahre würden Teenager am Hobby der Eltern festhalten, danach
lasse das Interesse schlagartig nach. Insofern sorge man sich wirklich
um die Zukunft. „Sammler haben keine Lobby“, bedauerte der
Ausstellungsleiter.
Das sieht Dr. Stephen Lachhein aus Leverkusen ganz anders. Vor allem,
weil ganz besondere Raritäten in seinem Besitz sind. Eine davon ist
der „Mondlande-Brief“, der zusammen mit 25 anderen sogar schon auf
dem Mond war. Erhalten hat er diesen und weitere Schätze aufgrund
seiner guten Kontakte innerhalb eines weltweiten Netzwerks. „Sonst
sind solche Sammlungen nicht zu bekommen“, bemerkte der Chemiker,
der im Leverkusener Forum nur 240 Briefe von Zigtausend zeigte, dessen
Sammlung aber zweifellos zu den zehn Besten der Welt zählt.
Eingebettet in das gesamte Geschehen waren neben dem 64. Verbandstag
der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen unter anderem auch die
Treffen von Arbeits- und Forschungsgemeinschaften. Der Sonntag stand
ganz im Zeichen der „Leverkusen-Philatelie“, das Hauptaugenmerk
richtete sich dabei besonders auf den Leverkusener Dichter Vinzenz
Jakob von Zuccalmaglio, der auch unter dem Beinamen „Montanus“
bekannt ist.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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