Fledermausbehausungen
Nachhaltig wohnen in Neuenkamp
Leverkusen/Leichlingen. Kürzlich hatte die Leverkusener Ortsgruppe der NaturFreunde in ihr Haus Neuenkamp eingeladen, um Einblicke und Eindrücke von Fledermausbehausungen gewinnen zu können. Die NaturFreunde Dr. Sascha Eilmus und Alexander Dernbach haben zusammen mit der Fledermausexpertin Gaby Janik-Burr (NABU/BUND) einen wissenschaftlichen, aber auch praktischen Einblick in den Lebensraum der Tiere und ihre Bedürfnisse gegeben. Es wurden zum einen Kästen für unterschiedliche Arten gezeigt und zum anderen auch Kästen, die für die Jungtieraufzucht oder die Überwinterung geeignet sind. Der Veranstaltungsraum im Nebengebäude war mit 20 Teilnehmenden durchaus ausreichend gefüllt.
Um das Neuenkamper NaturFreundehaus befindet sich unter anderem ein artenreicher Eichenwald, in dem bereits das ganze Jahr über zahleiche Fledermäuse – zum Teil auch in Exkursionen – beobachtet werden konnten. Der Ortsgruppe ist es eine Herzensangelegenheit, diesen Lebensraum zu stärken. Hier dienen die Fledertiere als Leitart. Sind sie zahlreich und regelmäßig vorhanden, ist das ein Indikator für einen stabilen, weitgehend gesunden Wald mit Insekten und guten Rahmenbedingungen. Allein Behausungen fehlen heutzutage in den allseits jungen Wäldern, weil Totholz mit Höhlen und Spalten als Rückzugsmöglichkeiten zur Überdauerung des Tages fehlen. Zur
Stärkung dieser Lebensraumgemeinschaft wurden am Freitag die Kästen auf dem einen Hektar großen Grundstück der NaturFreunde und in geeigneter Entfernung auf Flächen der örtlich tätigen Offenland Stiftung aufgehängt. Sie werden darüber hinaus für die weitere Beobachtung der Tiere und auch zur Freude der Gäste am Neuenkamper Haus eine wichtige Rolle spielen.
Vor hunderten von Jahren wurden die Bäume in unseren Wäldern viel älter. Es gab wesentlich mehr Totholz mit Löchern, Ritzen und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere aller Art. Die Wälder, wie wir sie heute kennen und schätzen, sind jedoch durch wirtschaftliche Nutzung geprägt. Ihnen fehlen zum Beispiel ausreichende Totholzanteile und Baumhöhlen, weil die Bäume – oft nach dem Zweiten Weltkrieg angepflanzt – entsprechend jung sind. Somit fehlt ein Teil der Lebensräume in unseren heimischen Wäldern. Um dem entgegenzuwirken wurden Dutzende Fledermauskästen unterschiedlicher Art und Bauweise für die heimische Tierwelt erworben (Spender sind die NaturFreunde NRW sowie die Offenland Stiftung). Dort können sie im Sommer tagsüber abhängen, ihre Jungen aufziehen oder auch überwintern. So entsteht ein Netzwerk von Lebensräumen und ein neues Zuhause für unsere Wildtiere.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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