"Fest am Dom"
Närrische Kolpingsfamilie Opladen feiert

- Anna Spyra ist Bohnenkönigin 2025. Sie strahlte, obwohl sie die im Törtchen versteckte Bohne offenbar verschluckt hatte. Trotzdem darf sie am Rosenmontag auf dem Gesellschaftswagen der Närrischen Kolpingsfamilie mitfahren. Mit ihr freuen sich Präsident Andreas Schöllmann (rechts) und Vorsitzender Hermann-Josef Bothmann.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
Quettingen (gkf). Es war ein Programmpunkt, der für Spannung sorgte. Zunächst ließ Präsident Andreas Schöllmann beim „Fest am Dom“ der Närrischen Kolpingsfamilie kleine Törtchen im Quettinger Pfarrsaal St. Marien an 26 Ehrensenatoren verteilen. Aus dem Kreis der Männer und Frauen wird üblicherweise der neue Bohnenkönig oder die neue Bohnenkönigin bestimmt. Diese alte Tradition aus dem Mittelalter hatte Schöllmann - der das Amt seit nunmehr 19 Jahren bekleidet und somit länger als jeder seiner Vorgänger – vor 15 Jahren wieder eingeführt. In jedes Gebäckstück ist eine Bohne eingebacken. Wer sie findet, darf am Opladener Rosenmontagszug auf dem Gesellschaftswagen mitfahren. Zunächst schien niemand die Bohne gefunden zu haben. Was tun? Schöllmann war ganz kurz irritiert und schien leicht ratlos. Die Frage „Was nun?“ stand im Raum. Schöllmann hakte nach und hatte Glück. Denn die Törtchen waren markiert. Das konnte nur bedeuten, dass Anna Spyra zur gekennzeichneten Süßspeise gegriffen, die Bohne aber wohl unbemerkt verschluckt hatte. Lachend erklärte die junge Frau: „Ich bin ganz baff. Ich glaube, ich bin die erste Bohnenkönigin, die die Bohne verschluckt hat.“ Obwohl sie normalerweise in der Fußgruppe mitlaufe, freue sie sich sehr auf die Mitfahrt. „Ich wollte tatsächlich immer schon mal auf den Wagen“ gestand sie und ergänzte: „Dieses Jahr besonders, weil ich schwanger bin und ein bisschen Angst hatte, die Strecke nicht zu schaffen.“ Im Übrigen erhält besagter Karnevalswagen nach Jahren erstmals wieder eine neue Aufmachung. Die Idee stammt von Thomas Herold, der nicht viel preisgeben wollte. Nur so viel: „Schrauben, Basteln, Sägen, Schleifen. Schaumarbeiten, Styroporarbeiten – alles ist viel Arbeit. Wir engagieren uns mit viel Herzblut und guter Laune.“
Das „Fest am Dom“ bietet stets eine gelungene Mischung aus karnevalistischem Programm und gemütlichem Beisammensein mit anregenden Gesprächen und einem von den Vereinsmitgliedern liebevoll gestalteten Buffet. Für den ersten Höhepunkt des Abends sorgte das Kinder- und Jugendtanzcorps der Karnevalsgesellschaft Rote Funken mit seinen begeisternden Darbietungen. Trainerin Nicole Marx zeigte auch abseits der Bühne besonderen Einsatz, als sie eigenhändig die Tanzfläche säuberte, nachdem ein Glas zerbrochen war. Nach der Präsentation erhielt die Jüngste vom Präsidenten sogar einen eigenen Orden. Darauf abgebildet ist das Leverkusener Motto „Jecke jitt et üvverall – Gemeinsam fiere m‘r Karneval“ und ein Narr, der die Weltkugel als Gesicht und eine rote Pappnase erhalten hat. Weitere Programmpunkte waren die Aufnahme von Ehrensenator Florian Cremer aus Wuppertal sowie die Ehrung von Hannelore Bothmann und Egon Schmellenkamp, die dem Verein seit 33 Jahren die Treue halten. Abschließend kamen Krätzjes-Sänger Thomas Cüpper und Prinz Marco I. mit seiner Crew ebenfalls zu Besuch. Für musikalische Begleitung sorgte Patrik Kühn aus Leichlingen, der den Abend mit seiner vielseitigen Performance abrundete. Bleibt zuletzt noch die Frage, ob die Gesellschaft nach drei Jahren im „Exil“ im nächsten Jahr wieder in den Opladener Pfarrsaal von St. Remigius zurückkehren wird. Zwar gehöre die Närrische Kolpingsfamilie traditionell zu Opladen, doch die fehlende Barrierefreiheit in Remigius sehe man als Hindernis, räumte Schöllmann ein. „Noch steht nichts fest. Nach der Session gehen wir in die Planung für das nächste Jahr“, erklärte der Präsident.
Weitere Fotos gibt es unter www.lokale-Informationen.de
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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