Mobilgeräte werden aufbereitet
NaturGut startet neue Handy-Sammelaktion
Leverkusen. „Unsere Schubladen sind wahre Rohstoffhalden“, erklärt Marianne Ackermann vom Förderverein NaturGut Ophoven. „Laut Digitalverband Bitkom schlummern darin etwa 200 Millionen ungenutzte Mobiltelefone“. Um diesen Schatz zu bergen, startet das Umweltbildungszentrum gemeinsam mit der Umweltschutzorganisation BUND wieder eine Handy-Sammelaktion. Die gesammelten Mobiltelefone werden einem Verwerter übergeben. „Mit jedem Altgerät, das abgegeben wird, sorgt man gleich doppelt für mehr Umweltschutz“, erklärt Ingrid Mayer, erste Vorsitzende des BUND Leverkusen. „Zum einen werden Rohstoffe wiederverwertet und zum anderen erhält der BUND 50 Prozent der Erlöse der Handyentsorgung.“ Dieses Geld fließe in Umweltprojekte für Leverkusen.
Funktionsfähige Mobilgeräte werden bei einem Kölner Verwerter zur Wiedervermarktung aufbereitet, nachdem die Daten auf dem Gerät über ein zertifiziertes Verfahren gelöscht wurden. Kaputte Handys werden auseinandergenommen und die Rohstoffe recycelt, weiß Mayer. „So können wertvolle Ressourcen geschützt werden“, erklärt die Umweltaktivistin. Das Fraunhofer-Institut bestätigt, dass durch die Wiederaufbereitung eines Smartphones ca. 14 kg Ressourcen und 58 kg CO2-Emissionen gespart werden.
Häufig wird ein Smartphone nur anderthalb Jahre genutzt, bevor wieder ein neues Gerät angeschafft wird, so der Digitalverband Bitkom. In den seltensten Fällen werde das Smartphone wegen eines Defekts ersetzt. Viele Menschen kaufen sich ein neues Smartphone, um verbesserte und erweiterte Funktionen zu nutzen, und heben ihr altes Gerät für den Fall der Fälle auf, weiß der Digitalverband aus einer Erhebung. „Die Altgeräte enthalten eine Vielzahl an wertvollen Materialien, darunter hochwertige Rohstoffe und Seltene Erden, deren Förderung energie- und ressourcenintensiv ist“, so Ackermann. Umso wichtiger sei es, dass ungenutzte Geräte möglichst wiederverwendet oder fachgerecht verwertet werden.
Alte Mobiltelefone können beim NaturGut Ophoven, Talstraße 4 (Opladen) oder beim BUND in der Gustav-Heinemann-Straße 11 (Manfort) abgegeben werden.Umwelttipps für die
HandynutzungMobile Geräte sollten so lange genutzt werden, wie sie funktionieren. So lässt sich die Produktion neuer Geräte am einfachsten verringern. Mit Schutzhüllen, Displayfolien oder wasserdichten Taschen kann man Schäden vorbeugen.
Ist das Gerät doch einmal defekt, der Bildschirm gesprungen oder hat die Akkuleistung nachgelassen, sollte geprüft werden, ob eine Reparatur möglich ist.
Sollte es doch ein neues Produkt sein, ist ein faires Smartphone eine gute Alternative. Die Bestandteile sind häufig aus wiederverwertetem Plastik, Kupfer und Wolfram produziert. Die Hersteller sind außerdem bemüht, die Rohstoffe für die Produktion unter fairen Bedingungen zu fördern und eine transparente Lieferkette aufzuzeigen. Durch den modularen Aufbau können kaputte Teile, wie zum Beispiel Akku oder Display, einfach repariert werden, häufig mithilfe eines normalen Kreuzschlitz-Schraubendrehers.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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