Neues Programm von NABU und BUND
Naturschützer haben sich viel vorgenommen

Alarmstufe rot für unsere Natur in Leverkusen! Der Klatschmohn als Pflanze des Jahres fehlt auch auf vielen Äckern in Leverkusen. Der stellvertretende Vorsitzende des Nabu Leverkusen Rainer Morgenstern wünscht sich auch in Leverkusen wiedr so prächtig blühende Felder mit Klatschmohn. | Foto: Nabu
  • Alarmstufe rot für unsere Natur in Leverkusen! Der Klatschmohn als Pflanze des Jahres fehlt auch auf vielen Äckern in Leverkusen. Der stellvertretende Vorsitzende des Nabu Leverkusen Rainer Morgenstern wünscht sich auch in Leverkusen wiedr so prächtig blühende Felder mit Klatschmohn.
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Leverkusen - Das Deckblatt des Programms vom zweiten Halbjahr zeigt es: Es ist
Alarmstufe rot für die Natur in Leverkusen! Der Klatschmohn – die
Pflanze des Jahres 2017 – fehlt auch auf vielen Äckern in
Leverkusen ebenso wie die prächtige Schwebfliege, die nur noch selten
in unseren Gärten vorkommt.

„Klatschmohn nahm man früher als Liebesorakel. Man faltete ein
Blatt zusammen, so dass Luft eingeschlossen wurde. Anschließend wurde
es auf der Hand oder der Stirn zerklatscht. Wenn es laut klatschte,
war die Liebe sicher. „Heute hat kaum ein Kind in Leverkusen noch
die Chance, dieses natürliche Vergnügen zu genießen“ sagt Rainer
Morgenstern, der stellvertretende Vorsitzende des Nabu Leverkusen.

Daher haben sich die Leverkusener Naturschutzverbände Nabu und Bund
ein wichtiges Ziel gesetzt. Sie kämpfen dafür, dass auch Leverkusen
sich in die Reihe der „Pestizidfreien Kommunen“ – eine Aktion
des Bund NRW – eingliedert. „Für die Artenvielfalt in der Stadt
hat der Einsatz von Pestiziden fatale Auswirkungen!“ sagt Olivia
Müller, die stellvertretende Sprecherin der Bund Kreisgruppe
Leverkusen.

Gute Ansätze beim Amt für Stadtgrün lassen hoffen, dass
Unkrautvernichtungsmittel wie Glyphosat auch aus Privatgärten und der
Landwirtschaft verbannt werden können. Nur so werden wir dem
unaufhaltsamen, leisen Sterben der Tier- und Pflanzenarten Einhalt
gebieten und darauf hoffen können, dass die Schwebfliege auf dem
Titelblatt auch in Zukunft eine Mohnblume als „Tankstelle“ findet.

Dass wir uns über den Zustand unserer Welt Sorgen machen müssen,
wird uns täglich in unserer nächsten Umgebung vor Augen geführt,
etwa wenn wir vergeblich nach Blaumeisen Ausschau halten oder auf
Schmetterlinge im Garten warten – von der Flut der
Katastrophenmeldungen in den Medien ganz zu schweigen. Umso wichtiger
finden die Leverkusener Naturschutzverbände Nabu und Bund, dass die
Leverkusener ihre vielen Möglichkeiten zur Lösung der Probleme nicht
aus den Augen verlieren: In Kooperation mit dem Kommunalen Kino werden
daher drei Filme präsentiert, die die Gefahren für unsere Welt nicht
verschweigen, aber gleichzeitig Hoffnung machen: „Bauer unser“,
„Code of Survival“ und „Power to Change“. Sie nehmen die
beiden wichtigsten Themen auf, die die Zukunft der Erde bestimmen
werden: die Ernährung der Menschen und ihre Versorgung mit Energie.

„Die Welternährungsorganisation FAO ist überzeugt, dass
ökologischer Landbau nicht dazu führt, dass mehr Menschen hungern
müssen – also nicht so wie es uns die Industrie vorgaukelt“, so
Waltraut König-Scholz, die stellvertretende Sprecherin der Bund
Kreisgruppe Leverkusen.

Daher ist es ein wichtiger Schritt, dass seit dem 26. Juni 2017
Leverkusen nun ganz offiziell auch eine „Fair Trade Stadt“
ist – die 489. in Deutschland. Das ist aber nicht nur eine
Auszeichnung, sondern vor allem ein Auftrag für die Zukunft:
„Fairer Handel“ lebt vom Handeln!

Nabu und Bund rufen dazu auf, beim Einkaufen Transfair-Produkte (die
übrigens fast immer auch biologisch erzeugt sind!) in den
Einkaufskorb zu legen. Den beliebten Leverkusen-Kaffee gibt es auch im
InfoTreff der Naturschutzverbände in Manfort. Und auch das nächste
T-Shirt kann aus fair gehandelter Bio-Baumwolle sein. „Nicht allen
ist bewusst, dass jeder einzelne als Konsument mit dem Einkaufskorb
den biologischen Landbau und damit die Zukunft von Klatschmohn,
Schwalbenschanz & Co unterstützen kann“, weiß Ingrid Mayer, die
Sprecherin der Bund Kreisgruppe Leverkusen.

Über den Tellerrand von Leverkusen geht es auch in Vorträgen über
Wildkatze und Wolf, die beide den Weg in unsere Nähe zurückgefunden
haben.

In diesem Halbjahr kommen Fledermausfreunde voll auf ihre Kosten: Sie
können nicht nur bei der 21. Europäischen Fledermausnacht die
kleinen Nachtschwärmer bei ihren akrobatischen Flügen beobachten,
sondern beim Jahrestreffen des NRW-Landesfachausschusses auch tief in
die Fledermausforschung eintauchen.

Die Wahner Heide zu Fuß erkunden, im Reich der Leverkusener
Siebenschläfer unterwegs sein, Wasservögel am Unterbacher See
beobachten oder die Nabu-Naturschutzstation Leverkusen-Köln bei ihren
Landschaftspflegearbeiten unterstützen – lauter Gelegenheiten für
jeden, auch in diesem Halbjahr nicht nur „hinterm Ofen zu sitzen“!

Mitmachen beim Natur- und Umweltschutz kann jeder. Die Termine der
offenen Arbeitskreise finden sich in dem 36 Seiten starken Heft oder
im Internet. Ein weiterer Arbeitskreis, die Kreativgruppe, bereitet
das ganze Jahr über das Großereignis des Jahres mit vor – den
beliebten Naturschutzbasar. Er findet in diesem Jahr zum 37. Mal
statt. Ein Termin, den man schon jetzt in seinem Kalender vermerken
sollte: am 3. Dezember, wieder im Foyer des Landrat-Lucas-Gymnasiums
in Opladen.

Das 36 Seiten starke Programm liegt kostenlos beim Info-Treff der
Naturschutzverbände aus (Gustav-Heinemann-Straße 11 in Manfort) und
ist ebenso an den städtischen Informationsstellen sowie beim NaturGut
Ophoven (Talstr. 4) erhältlich. Gern kann es auch unter Tel.
0214/506424 bestellt werden oder natürlich unter
www.bund-leverkusen.de
und
www.nabu-leverkusen.dehttp://www.nabu-leverkusen.de
eingesehen werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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