Planlos in Bürrig
Neubauten werden nicht der Verkehrssituation angepasst
Bürrig - Parkende Autos beidseitig der Straße, schmale Verkehrswege ohne
Bürgersteige, unbefestigte Anliegerstraßen bei einer zunehmenden
Wohnbebauung. Im Stadtteil Bürrig konkurrieren Fußgänger, Radfahrer
und Autofahrer im Straßenverkehr auf engstem Raum. Und auch Busse
manövrieren entlang enger Routen teils abenteuerlich, um an ihr Ziel
zu kommen. Besonders im alten Kern zwischen Reuschenberger Mühle, den
Straßen „Alte Garten“, „Auf der Weide“ und „In der
Hartmannswiese“ sowie dem „Entenpfuhl“ ab
„Heinrich-Brüning-Straße“ bis zum „Mühlenweg“ ist es für
alle Verkehrsteilnehmer eng. Grund dafür ist neben der starken
Zunahme der Autos eine sehr hohe Verdichtung der Wohnbebauung.
Wurde der Ort ehemals von Häusern mit wenigen Parteien und teils
Höfen mit viel Grund drum herum geprägt, sind es heute zunehmend
Mehrfamilienhäuser. Auch vormals freie Flächen werden zur Bebauung
ausgeschrieben oder sind schon bebaut worden. Allerdings wurden bei
der Planung die Verkehrswege nicht berücksichtigt. So stellen sich
derzeit zwei große Probleme dar. Zum einen sind es die Zustände, mit
denen Schulkinder, Fußgänger und Radfahrer aber auch PKW-Nutzer zu
kämpfen haben. Zum anderen sind es Probleme mit Grundwasser und
ähnlichem, die Hausbesitzern Sorgen bereiten.
Zwei in den Bauausschuss gebrachte Bürgeranträge sollten Abhilfe
schaffen. Zum einen wird die Prüfung eines Bürgersteiges im
Entenpfuhl entlang der Stelle, wo statt der ehemaligen Kneipe gerade
ein großflächiges Mehrfamilienhaus mit ausgewiesenen Stellplätzen
entsteht, gefordert. Da hier seit Jahren die Bauten sehr nahe an die
Straße gesetzt wurden, fehlt jedoch der Platz. Der Antrag wurde nun
vertagt. Argumente, dass Grundschulkinder täglich den Weg nutzen,
wurden abgetan. Der zweite Antrag bezog sich auf die Ausgestaltung des
bisher unbefestigten Abschnitts „In der Hartmannswiese“, wo in
jüngerer Zeit neun Baugrundstücke ausgewiesen wurden, von denen
sieben bebaut sind. Hier liegt das Niveau der Häuser unter dem der
bestehenden Bebauung. Damit das Wasser der Straße bei Regen nicht in
die Häuser fließt, müsste auch das Straßenniveau gesenkt werden.
Dies würde Umbauten für die Anwohner der gegenüberliegenden Seite
mit sich bringen. Hauseigentümer Holger Kasprowicz, der den
Bürgerantrag in den Bauausschuss brachte, sah zudem weiteren
Klärungsbedarf hinsichtlich der Baumbepflanzung und der
Straßenbeleuchtung. Hier wurde ihm in beiden Fällen eine
einvernehmliche Lösung zugesagt. Offen blieb jedoch die entscheidende
Frage des Straßenniveaus. Wie bei der genehmigten dichten Bebauung
des Ortes ohne Berücksichtigung der Straßensituation, wurde hier
gebaut, ohne die Gesamtsituation im Auge zu haben. Denn mit einem
etwas höheren Bauniveau und einer wenig breiteren Straße würden
heutige Probleme nicht bestehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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