Plastische Chirurgie im Klinikum
Nicht bloß schön, es geht um Unversehrtheit
Leverkusen - „Ich habe acht Operationen hinter mir, bin durch etliche
Krankenhäuser, niemand konnte mir wirklich helfen“, berichtet
Kerstin Schön-Berger (46 Jahre) von ihrer Odyssee nach einer
Brustkrebsdiagnose in 2013.
So groß der Schock nach dem bösartigen Befund auch war, der Tumor
konnte entfernt werden und die nachfolgenden Therapien zeigten Erfolg.
Zurück blieb das Leben mit der fehlenden Brust. Dieser Verlust war
doppelt schlimm, da sich Kerstin Schön-Berger für die radikale
Therapie entschied und auch die zweite Brust entfernen ließ. Zu groß
war die Angst vor dem Krebs, der schon andere weibliche
Familienmitglieder getroffen hatte.
„Klar entschied ich mich für eine Brustrekonstruktion und mir
wurden Implantate eingesetzt“, so die dreifache Mutter. „Was ich
aber bekommen habe, hat mich entsetzt.“ Unterschiedlich groß, nicht
symmetrisch, verbunden mit Komplikationen sowie breiten, bis zum Bauch
führenden Narben. Zudem immer wieder Operationen. Die
Rekonstruktionsgeschichte ihrer Brüste liest sich wie eine Verkettung
unglücklicher Umstände. Im Klinikum konnte ihr dann geholfen werden.
„Gestern hatte ich im Klinikum den letzten Eingriff und ich mag mich
endlich anschauen. Ich bin stolz auf meine neuen Brüste“, zeigt
sich Kerstin Schön-Berger glücklich. Operiert hatte sie Priv.-Doz.
Dr. Marc Busche, Ärztlicher Leiter der Abteilung für Plastische und
Ästhetische Chirurgie am Klinikum.
Seit zwei Jahren unterstützt er die Klinik für Orthopädie-,
Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie unter der Leitung von
Prof. Dr. Leonard Bastian. Gemeinsam mit Prof. Dr. Rennekampff, dessen
Spezialgebiet die Hand- und Verbrennungschirurgie ist, bietet die
Abteilung Plastische und Ästhetische Chirurgie ein großes Feld an
Rekonstruktionsleistungen.
„Auch wenn Patienten medizinisch wieder gesund sind, spielt die
Psyche eine entscheidende Rolle, dazu gehört auch ein Stück weit die
Unversehrtheit des Körpers, wie die Brust nach einer
Krebsdiagnose“, bestätigt Dr. Monika Bertram vom Brustzentrum der
gynäkologischen Klinik.
Die enge Zusammenarbeit der Klinken gehört daher zum Alltag im
Klinikum. „Anders als in anderen Krankenhäusern können wir durch
die enge Zusammenarbeit der Fachabteilungen mit der plastischen
Chirurgie mehr anbieten“, so Priv.-Doz. Dr. Marc Busche. „Daher
konnten wir auch Frau Schön-Berger helfen.“ Die Beratung nimmt
neben der Kompetenz der Spezialisten eine herausragende Stellung ein.
„Die Entscheidung der Frauen ist dabei der wichtigste Punkt“, so
Dr. Monika Bertram.
„Ob, wenn möglich, brusterhaltend operiert wird, der Aufbau durch
Eigenfett geschieht oder wie bei Frau Schön-Berger eine
Radikaloperation mit Rekonstruktion durch Implantate vorgenommen wird,
muss individuell besprochen werden. Anbieten können wir im Klinikum
die gesamte Bandbreite.“ Dieses gilt nicht nur für die Brust,
sondern auch in anderen medizinischen Bereichen wie bei Verbrennungen.
Darüber hinaus entwickelt sich die seit zwei Jahren bestehende
Abteilung zu einer beliebten Adresse für Schönheitsoperationen. In
der Tagesklinik wird eine große Bandbreite an Eingriffen und
Behandlungen vorgenommen: Von der Bruststraffung und -vergrößerung
über das Fettabsaugen, der Oberlidstraffung bis zur
Bauchdeckenstraffung.
Besonders schonend und effektiv ist dabei die Kryolipolyse – eine
Fettreduktion mittels Kälte. Rund 500 Euro kostet eine Sitzung,
dafür schrumpf der behandelte Fettanteil um gut 22 Prozent, so
Priv.-Doz. Dr. Marc Busche.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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