Kinderakademie auf dem Naturgut

Piratenschiff mit regionaler Verpflegung

Leverkusen. Die Ferienkinder sind sich einig: Am besten hat ihnen das Bauen mit Solarspielzeug gefallen. Mit Legosteinen, die mit kleinen Solarpanelen versehen sind, haben sie umweltfreundliche Fantasieautos, Traktoren und –Windräder konstruiert. „Ich habe ein Doppelwindrad gebaut, das mit einem Zahnrad verbunden ist“, erklärt der 9-jährige Erik begeistert. „So entsteht noch mehr Energie“. Der gleichaltrige Egemen aus der Hans-Christian Andersen Schule hat einen roten Truck zusammengesteckt. „Der ist riesig, aber der braucht kein Benzin, sondern fährt allein mit Sonnenenergie“.

Die beiden Jungen und 17 weitere Kinder aus Leverkusen haben in ihren Herbstferien an einer einwöchigen Kinderakademie auf dem NaturGut Ophoven teilgenommen. Der Förderverein und der schulpsychologische Dienst der Stadt Leverkusen organisieren seit vielen Jahren mit Unterstützung der Bürgerstiftung Leverkusen diese Woche. Eingeladen werden Leverkusener Kinder, die sich besonders für Natur, Umwelt und Technik interessieren. In diesem Jahr stand die Ferienwoche unter dem Thema „17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung“. Die Vereinten Nationen (UN) haben die so genannten 17 SDGs (Social Developement Goals) formuliert, die für alle Menschen auf der Erde eine lebenswerte Zukunft sichern sollen.

„Für die Kinder sind die SDGs sehr abstrakt formuliert“, so Magdalena Burger vom NaturGut Ophoven. Deshalb habe sie und ihre Kolleginnen die Ziele in eine spannende Piratengeschichte eingebaut. „Kapitän BeNE hat seine Crew verloren und die Ferienkinder müssen mit Schatzkarte und spannenden Aktionen helfen, die 17 Piraten wieder einzufangen“, erklärt Burger. „Jeden Tag lösen die Kinder Aufgaben und lernen auf diese Weise spielerisch die Ziele kennen“, so die Kursleitung Loulou Wolfrum. Es gehe ihnen insbesondere darum, den Kindern zu zeigen, dass jeder dazu beitragen kann, die Welt ein Stückchen besser zu machen, so Pädagogin.

Am Abschlusstag, dreht sich alles um das Ziel 3 - Gesundheit und Wohlergehen. Die Kinder beschäftigen sich mit gesundem Essen und Kochen. Sie schnippeln gemeinsam Gurken, Möhren und Paprika. „Es gibt Bratkartoffeln mit griechischem Salat“, erklärt Nuora. Das sei vegetarisch und aus regionalen Zutaten hergestellt. „Also sehr klimafreundlich und gesund!“ so die achtjährige Schülerin. Der Mittwoch beispielsweise behandelte das Ziel 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“. Die Kinder begannen mit Solartechnik Autos zu bauen und Piratenschiffe zu konstruieren, die nicht nur klimafreundlich segeln. „Mein Schiff hat zusätzlich eine regionale und biologische Mannschaftsverpflegung“, berichtet die achtjährigen Lene stolz und zeigt ihr gemaltes Boot.

Pauline Sturtz vom schulpsychologischen Dienst hat die Kinderakademie begleitet. Sie ist begeistert von der Kreativität und dem Teamgeist der Kinder. „Obwohl alle Jungen und Mädchen aus unterschiedlichen Schulen kommen, haben sie sich schnell kennengelernt und Freundschaft geschlossen. „Viele Aufgaben in der Woche konnten nur im Team gelöst werden und das haben sie hervorragend geschafft. „Wir haben viel gelernt, aber auch viel Spaß gehabt“, kommentiert die achtjährige Nuora. Sie würde auf jeden Fall wiederkommen, wenn sie im nächsten Jahr noch einmal von ihrer Schule für die Ferienakademie ausgewählt würde.