"Nacht in Blau" im Bayer-Casino
Premiere bei den Altstadtfunken

- Lustiger Tausch der Kopfbedeckungen bei der ersten „Nacht in Blau“ im Bayer-Casino: Kabarettist und Komiker Dave Davis setzte sich die Präsidentenmütze auf, während Harald Spanner die Haube des angeblichen Toilettenmannes Motombo Umbokko trug.
- Foto: Gabi Knops-Feiler
Leverkusen (gkf). Plaudern statt Zuhören, Kabarett statt Ehrenfunk und Discjockey statt Live-Kapelle: Das waren die wesentlichen Neuerungen, als die Opladener Karnevalsgesellschaft Altstadtfunken zur Premiere der „Nacht in Blau“ in das Bayer-Casino an der Kaiser-Wilhelm-Allee eingeladen hatte. Das neue Veranstaltungskonzept sollte den bisherigen „Ball Intern“ ersetzen.
Eine Meinungsumfrage unter den Besuchern des letzten Jahres habe gezeigt, dass die Gäste mehr Wert auf Gespräche und Unterhaltung legten. Mit den Anpassungen sei man nicht zuletzt darauf bedacht, auch wieder mehr jüngeres Publikum anzusprechen. Vor allem deshalb gehört die bisherige Ernennung eines „Ehrenfunk“ ab sofort der Vergangenheit an. „Die ausgewählten Personen kommen meistens nur noch notgedrungen“, begründete Ex-Kommandant Udo Kreie in seiner neuen Rolle als Pressesprecher.
Zu Beginn des Abends begrüßte Präsident Harald Spanner annähernd 200 festlich gekleidete Gäste. Passend zu den Vereinsfarben war der Gartensaal in dezentes Blau getaucht. Sowohl das Kinder- als auch das Jugendtanzcorps führten zunächst ihre neu einstudierten Tänze vor. Für mitreißende Unterhaltung sorgten zwei weitere Programmpunkte. Erst begeisterte die Showtanzgruppe „High Energy“ aus Pulheim das Publikum mit seinen Darbietungen. Anschließend sorgte Kabarettist und Komiker Dave Davis in seiner Rolle als „Sanitärfachkraft Motombo Umbokko“ für 20 Minuten humorvolle Einlagen. Davis, der bereits mehrfach in Leverkusen aufgetreten ist, ließ es sich nicht nehmen, die Eigenheiten der deutschen Sprache auf satirische Weise zu präsentieren. Bekannt für seine Wortverdrehungen, machte er sich zum Beispiel über Begriffe wie „Hass-Vier“ statt „Hartz IV“ lustig. Davis, der 1973 in Köln geboren wurde und dessen Eltern aus Uganda stammen, nutzt seine Kunstfigur immer wieder gerne, um humorvoll gesellschaftliche Themen aufzugreifen. „Ich unterhalte gerne, aber gleichzeitig darf es auch mal kritisch sein“, sagte Davis im Vorfeld seines Auftritts. Dabei biete der Karneval eine sehr gute Plattform, um Menschen zum Nachdenken zu bringen. Bevor der Tanz zu vorgerückter Stunde offiziell eröffnet wurde, stand außerdem die Ernennung neuer Senatoren auf dem Plan: Dagmar Zähringer, Rene Beeres, Jannis Renner, Annika Schwenke und Joshua Fischer wurden in den Kreis aufgenommen.
Ob das veränderte Konzept der „Nacht in Blau“ aufgeht, wollte der Senatsvorstand um Udo Kreie noch nicht sofort bewerten. Die Resonanz am Abend selbst sei größtenteils positiv gewesen, so Kreie. Einige Stimmen merkten jedoch kritisch an, dass sich – abgesehen von kleineren Details – nicht viel geändert habe. Von der abschließenden Einschätzung der Gäste ist nun vor allem abhängig, ob es im nächsten Jahr weitere Anpassungen geben wird.
Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-Informationen.de
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Ursula Willumat aus Leverkusen |
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