Eiche für den "Vollblut-Mediziner"
Prof. Vestweber geht in den Ruhestand
Leverkusen - „Visionär und Vordenker“, „eine Institution“, „auf
Augenhöhe mit internationalen Koryphäen“: Wer den Reden bei der
Verabschiedung von Prof. Dr. Karl-Heinz Vestweber lauschte, der wusste
gleich – hier geht ein Großer.
Der langjährige Direktor für Allgemein-, Visceral- und
Thoraxchirurgie am Klinikum geht in den Ruhestand, 27 Jahre lang habe
er den Gesundheitsstandort Leverkusen entscheidend mitgeprägt, lobte
Oberbürgermeister Uwe Richrath in seiner Funktion als
Klinikum-Aufsichtsratschef bei der Verabschiedung im Klinikum-Café.
In all den Jahren habe sich Vestweber zu einer echten „Marke“
entwickelt.
„Man geht in Leverkusen nicht ins Klinikum, man geht zum
Vestweber“, wusste der Ärztliche Direktor Jürgen Zumbé zu
berichten. „Ihre Patienten legten zum Teil hunderte von Kilometern
zurück, um von Ihnen behandelt zu werden“, ergänzte
Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann.
Vestweber habe sich als „Idealbesetzung“ und als „Glücksfall
für Leverkusen“ erwiesen: Nicht nur für die Patienten, auch für
seine Mitarbeiter, die ihn laut Zimmermann „als absolut
vorbildlichen, motivierenden Chef, der einem das Gefühlt vermittelt,
immer behütet und aufgehoben zu sein“ beschreiben.
Einer, der sein Wissen teilt, um mit jedem Tag ein besserer Arzt zu
werden. Heute ist das Thema Qualitätssicherung in aller Munde, vor 20
Jahren gehörte Vestweber zu den ersten, die sich für die Ergebnisse
ihrer eigenen Arbeit interessierten, um diese zu optimieren. Unter
seiner Ägide wurde die Spezialisierung seiner Abteilung
vorangetrieben: Das Darmzentrum, das Adipositaszentrum und zuletzt
noch das Hernienzentrum wurden aufgebaut. Ob beim minimalinvasiven
Operieren oder beim interdisziplinären Zusammenarbeiten – Vestweber
war seiner Zeit stets voraus und erarbeitete sich einen hervorragenden
Ruf weit über Leverkusen hinaus.
Der „Vollblut-Mediziner“ hat tiefe Spuren in Leverkusen
hinterlassen, nicht nur medizinisch: Zum Abschied macht er dem
Klinikum ein besonderes Geschenk: Im Park wird ein „Baum der
Freundschaft“ gepflanzt, die dreistämmige Deutsche Eiche soll an
ihn erinnern.
Nach so viel Lob bedankte sich Karl-Heinz Vestweber sichtlich
gerührt: „Es stimmt nicht alles, aber es gefällt mir.“ Seine
Nachfolge im Klinikum übernimmt Prof. Nico Schäfer.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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