Traditionssitzung der Altstadtfunken
Redner und Sänger mit leisen Tönen
Bergisch Neukirchen (gkf). „Das war ein Schock für uns, als Harald plötzlich auf seinem Stuhl zusammenbrach. Er hatte sich wohl den ganzen Tag nicht wohlgefühlt und musste sich mehrfach übergeben“, berichtete Kommandant Udo Kreie nach dem Vorfall. Präsident Harald Spanner wurde umgehend mit dem Notarztwagen ins Remigius Krankenhaus gefahren, war aber am nächsten Tag schon wieder auf dem Weg der Besserung und konnte auch bereits wieder scherzen. Geschehen war das bei der jüngsten Traditionssitzung der Altstadtfunken in der Stadthalle Bergisch Neukirchen. Udo Kreie wusste den ausgefallenen Präsidenten anschließend bestens zu ersetzen und bereitete den Besuchern trotz des vorherigen Schreckens noch einen schönen Abend.
Nach 22 Jahren als Kommandant und insgesamt 53 Jahren in der Gesellschaft wird auch Kreie sein Amt am Ende der Session niederlegen. Es werde Zeit, sagte der 70-Jährige für einen jüngeren Nachfolger. Dieser soll bei der nächsten Hauptversammlung im Mai gewählt werden.
Bereits seit 2019 präsentieren die Altstadtfunken diese Art der Sitzung, bei dem sie unter dem Motto „Dat es Fastelovend“ das ursprüngliche kölsche Format für Jung und Alt wieder aufleben lassen. Nach dem immer größer, weiter und lauter der vergangenen Jahre stehen bei dieser Veranstaltung die Rückbesinnung auf die Wurzeln des Karnevals mit urkölschen Rednern und Sängern mit eher leisen Tönen im Mittelpunkt. Zunächst sorgten die Tanzcorps mit dem Tanzpaar Anna Hammer und Markus Weis – beide sind in dieser Funktion schon seit der Session 2014/2015 aktiv – für einen flotten Auftakt. Anschließend präsentierte Max Biermann, der bereits zum dritten Mal von Literat Markus Rubert gebucht worden war, kölsche Tön, zu denen die Gäste mitsingen und mitschunkeln konnten. Bei der Prinzenproklamation in Köln fand der bissige Auftritt von Redner Jörg Paul (J.P.) Weber in der Rolle der Karnevalslegende Horst Muys allgemeinen Zuspruch. In Bergisch Neukirchen lud er zu einer musikalischen Zeitreise ein, während „Dä Nubbel“ Michael Hehn später urkölsche Komik und den hintersinnigen Ernst des Botschafters aus der Unterwelt zu verbinden wusste. Nach Abschluss des offiziellen Programms gab es allerdings noch eine Überraschung: Gabi Baber, seit 42 Jahren als Trainerin für das Kinder- und Jugendtanzcorps der Altstadtfunken im Amt, wurde tränenreich und hoch emotional verabschiedet. „Es tut mir in der Seele weh, aber es geht nicht mehr. Einmal muss Schluss sein. Ich mache Platz für junge Frauen“, sagte Baber, die ursprünglich als Tänzerin beim Närrischen Familienverband begonnen hatte, ehe sie nicht nur die Funktion einer Trainerin bei den Altstadtfunken übernahm, sondern auch für Auftrittsplanung, Choreographie, Kostüme und Musikauswahl verantwortlich war.Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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