Ungewisse Zukunft
Rhingdörp Alaaf: Sitzungen in Rheindorf vor dem Aus?

Die Sitzungen der KG Rhingdörp Alaaf stehen vor dem Aus, da die Brandschutzbestimmungen für die Gesamtschule in Rheindorf verschärft wurden.  | Foto: Britta Meyer
  • Die Sitzungen der KG Rhingdörp Alaaf stehen vor dem Aus, da die Brandschutzbestimmungen für die Gesamtschule in Rheindorf verschärft wurden.
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Rheindorf - Einer der erfolgreichsten Damen- und auch der Herrensitzung fehlt
zukünftig der Saal. Seit 33 Jahren in der
Käthe-Kollwitz-Gesamtschule an der Deichtorstraße beheimatet, kann
hier aufgrund strengerer Brandschutzauflagen nicht mehr in gewohnter
Weise gefeiert werden.

„Zum einen wird die erlaubte Personenanzahl für den Raum bei
Bestuhlung herabgesetzt", erklärt Günter Becker, Vorsitzender der KG
Rhingdörp Alaaf die Entscheidung. „Zum anderen ist die Theke im
Nebenraum, wo nach der Sitzung die Party steigt, nicht mehr erlaubt."
Hinzu kommen zusätzliche Kosten im Bereich Sicherheitsdienst und
Erschwernisse in der Ausrichtung der Veranstaltung.

„Alles Dinge, die für uns als Verein einem K.-O.-Kriterium gleich
kommen", versichert Günter Becker sichtlich niedergeschlagen. „Seit
dem 15. Dezember, als wir die erste Nachricht mit den geänderten
Bedingungen bekamen, schlafe ich schlecht. Das Programm ist doch
gebucht und auch für 2018 haben wir die meisten Bühnenkräfte schon
fest gemacht. Anders geht es gar nicht."

Damit dem Verein ein Fiasko erspart blieb, ist die Stadt für dieses
Jahr großzügig entgegen gekommen. Zum einen wurde die Miete
erlassen, damit der zusätzliche Sicherheitsdienst bezahlt werden
konnte, und auch bei anderen Punkten wurde nochmal ein Auge
zugedrückt. Zudem wolle man bei der Suche nach Alternativen
behilflich sein, so Becker über das Engagement der Stadtverwaltung.
In ersten Überlegungen wurde ein Zelt vorgeschlagen, das neben der
Schule aufgebaut werden könnte und in Kombination mit der Nutzung des
benachbarten Nebenraumes der Schule Platz bieten würde.

Eine Lösung, die Becker wenig überzeugt, sieht er dabei große
Probleme mit der Nachbarschaft wegen einer Lärmbelästigung auf sich
zukommen. Ideen in einen anderen Saal zu gehen, gibt es viele, aber
hier den richtigen zu finden werde schwer. „500 Karten müssen wir
für die Damensitzung verkaufen, um das Ganze finanziell stemmen zu
können, bei selbst organisierter Bewirtung versteht sich", listet
Günter Becker die Bedingungen für ein Weitermachen auf. „Dann kann
die Gesellschaft in gewohnter und erfolgreicher Weise auch weiterhin
Sitzungskarneval anbieten."

Um hier schon mal einen ersten Eindruck zu bekommen, stellte Becker
bei der jüngsten Damensitzung einen Umzug ins Forum in den Raum. Mit
leicht erhöhten Kartenpreisen versteht sich, denn die Miete würde
teurer und bewirten können man dort auch nicht selber. „Die
Resonanz war erst einmal positiv", so Becker leicht hoffnungsvoll. Auf
Nachfrage unter den jecken Gästen herrschte in erster Linie
Unverständnis für die neuen Bestimmungen, die das Bauaufsichtsamt
durchzusetzen hatte. „Kein Wunder, dass an Karneval die Leute nach
Köln abwandern", so Martina, die gemeinsam mit Freundinnen unterwegs
war. Günter Becker hofft jedenfalls, dass er sein für 2018 gebuchtes
Programm auf die Bühne bringen kann. „Vielleicht findet sich eine
Lösung, eventuell gemeinsam mit einer weiteren Gesellschaft."

Aber egal in welche Richtung gedacht wird, man stehe erst zu Beginn
und müsse die laufende Session über die Bühne bringen, danach wird
weiter gesehen. Schließlich ist die Situation für alle noch ganz
frisch, die letzten neuen Auflagen durch die Bauaufsicht kamen erst
wenige Tage vor der Sitzung. „Eines ist jedoch so gut wie sicher",
so Günter Becker, „Rhingdörp Alaaf wird nicht mehr in Rheindorf
stattfinden."

- Britta Meyer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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