Erste Sessionseröffnungen
Rote Funken starteten mit Jubiläumsempfang
Leverkusen (UW). Der Karneval wurde am letzten Wochenende in
den Leverkusener Stadtteilen mit Sessionseröffnungen gestartet. Alle
Veranstaltungen fanden unter 2G-Regel statt und wurden auch
dementsprechend kontrolliert.
Stadtgarde Opladen
Den Anfang machte die Stadtgarde Opladen, die in die Stadthalle
bergisch Neukirchen eingeladen hatte. Präsident Thomas Lingenauber
freute sich über das volle Haus. Viele Vertreter Leverkusener
Gesellschaften waren gekommen, auch aus der Nachbarstadt Leichlingen
war eine Abordnung mit dabei. Nach einer Pause von 19 Monaten freuten
sich die Besucher endlich wieder zu feiern. Dazu hat auch die
Stadtgarde Opladen allen Grund, denn die Karnevalsgesellschaft feiert
in dieser Session ihr 70-jähriges Bestehen. Besondere Ehrungen,
Beförderungen, die Musterung des Offizierskorps wurden vorgenommen
sowie die Verteilung des Jubiläumsordens. Natürlich durfte der
Auftritt der Tanzcorps nicht fehlen, die der große Stolz der
Gesellschaft sind. Unter schwierigen Bedingungen hatten die
Tänzerinnen und Tänzer das Training absolviert und das Ergebnis
konnte sich sehen lassen. Ein karnevalistisches Programm sorgte für
Stimmung und so erklangen dann endlich auch wieder die ersten
Schunkellieder. Den ersten Auftritt hatte auch der designierte Prinz
Marijo I., der seit anderthalb Jahren auf seinen großen Tag, der
Proklamation, warten musste.
Wiesdorfer Rheinkadetten
Weiter ging es am nächsten Tag mit der Kadettenmusterung der KG
Wiesdorfer Rheinkadetten in der Bürgerhalle. Hier konnte Präsident
Markus Hilche zahlreiche Gäste willkommen heißen. Leider blieben in
diesem Jahr aber auch einige Plätze leer. Die Musterung der
Mitglieder durfte der designierte Prinz Marijo I. vornehmen, der
allerdings einige Makel an den Uniformen fand. Insgesamt 45 Liter Bier
kamen zusammen, die als Strafe einzulösen sind. Der „Wiesdorfer
Jung“ wie sich Marijo Klasic vorstellte, hatte sozusagen ein
Heimspiel, hat er doch im „Juppes“ das Licht der Welt erblickt.
Trotz kroatischer Wurzeln würde in seiner Familie das Brauchtum
gelebt, sagte er. Sein Motto wird er in der Session auf das Thema
Integration abstimmen. Neben der Vorstellung des neuen Vorstandes
hatte Markus Hilche die Aufgabe viele verdiente Mitglieder zu ehren.
Ganz besonders stand eine Person im Mittelpunkt des Abends, die neue
Inhaberin des Paulinchenordens, Doris Strehlow. Dieser besondere Orden
wird für ehrenamtliche Tätigkeiten verliehen und da ist die Liste
bei Doris Strehlow lang. Sie ist in der Gesellschaft sehr aktiv,
ebenso in der Kolonie 2 und 3, in der Kirchengemeinde sowie beim VdK.
Auftritte des Jugend-Tanzcorps und der Kadettepänz durften nicht
fehlen. Allerdings plagen den Verein Nachwuchssorgen. Viele Kinder
hätten in der Pandemie den Verein verlassen und auch ein
Trainerwechsel fand statt. In der Kürze der Zeit, nämlich ab
September, hat ein neues Trainerteam die Tanzcorps trainiert und
„aufgepeppt“ so Hilche. Die Mädchengarde der Altstadtfunken
Opladen, „Funken on Fire“ und die Band „Rumtreiber“
unterhielten die Gäste bestens.
111 Jahre Rote Funken
Die älteste Leverkusener Karnevalsgesellschaft, die Roten Funken,
mussten ein Jahr warten um das närrische Jubiläum feiern zu können.
Mit 111+1 Jahren konnte dann endlich im Bayer Kasino mit vielen
Gästen gefeiert werden. Funken-Präsident Lothar Höveler: „Wir
können behaupten, Garanten für Freude, Frohsinn, Fastelovend und
für die Pflege des Karnevals und Brauchtums in unserer Stadt zu sein.
Die Roten Funken haben sich der Zukunft zugewandt, wir nennen es 111
2,0“. In der schwierigen Zeit der Pandemie habe sich der Verein
sozial engagiert. Für die Kinderpalliativ-Station des Klinikums
wurden 11.111 Euro gesammelt. Funken-Ampelmännchen weisen auf der
Wöhlerstraße den Fußgängern den Weg. Überall in der Stadt
informieren riesengroße Poster über das Jubiläum der Gesellschaft.
Zum Thema Nachhaltigkeit und Umwelt wurden im Neulandpark Bäume
gepflanzt und Ruhebänke aufgestellt. Im Jubiläumsjahr hat die
Gesellschaft 111 neue Mitglieder aufgenommen. Den wertvollen Schatz
der Gesellschaft, das Archiv, wurde ins Stadtarchiv der Stadt
gebracht. „Wir sind stolz ein Teil der 19 Karnevalsgesellschaften zu
sein, die in der Pandemie enger zusammengewachsen sind, als sie es je
zuvor waren“ so Höveler. Oberbürgermeister Uwe Richrath lobte die
große Strahlkraft der Gesellschaft. Als ein Beispiel nannte er das
„Funkenplätzchen“, wo der Karneval lebt. Auch FLK-Präsident
Thomas Lingenauber hob die Aktivitäten der Roten Funken trotz Corona
besonders hervor. Ihm sei auch aufgefallen, dass die Vereine enger
zusammengerückt seien. Zum Jubiläum überreichte Lingenauber eine
Urkunde mit dem Hinweis: „Wir Karnevalisen halten zusammen“.
Mit der Vorstellung des designierten Prinz Marijo I. und seiner Crew
und den Tanzvorführungen der Tanzcorps der Roten Funken endete das
offizielle Festprogramm.
Prinzengarde Opladen
Etwas kleiner und schnuckeliger ging es bei der Prinzengarde Opladen
im Sängerheim in der Neuen Bahnstadt zu. Der neuernannte Präsident
und Noch-Prinz Sebastian Kehrbaum begann mit der Musterung der
„Zitronenfunken“. Bei der nicht so ernst gemeinten Inspektion
hatten sich die Gardisten einige „Verfehlungen“ ausgedacht, die
die Strafe in die Höhe trieben. Ein weiterer offizieller
Programmpunkt waren Ehrungen und Beförderungen, bevor der
diesjährige Pate des Sessionsordens vorgestellt wurde. Das Konterfei
von „Ne Extrem Bergsteiger“ Carl Plückthun schmückt in dieser
Session den Orden der Prinzengarde Opladen. Natürlich gab dieser
seine Erlebnisse als Bergsteiger zum Besten. Zum Abschluss bedankte
sich Plückthun bei Literat Jochen Gündling, dass er als Redner am
Anfang des Programms auftreten konnte, da dann die Aufmerksamkeit der
Gäste noch groß sei. Auftritte der Altstadtfunken Opladen, dem
Kindertanzkorps der KG Feuerwehr, des Tanzkorps der KG Neustadtfunken,
der Schlebuscher Pänz und des Tanzkorps der Stadtgarde Opladen sowie
des designierten Prinz Marijo I. mit Gefolge rundeten das Programm ab.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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