Ein Zeichen gesetzt
Rund 300 Menschen demonstrieren für offene Gesellschaft

Am Tag der Deutschen Einheit gingen hunderte Menschen in Wiesdorf auf die Straße, um für eine offene Gesellschaft zu demonstrieren und ein Zeichen gegen den zeitgleich stattfindenden „Trauermasch“ zu setzen. | Foto: Britta Meyer
27Bilder
  • Am Tag der Deutschen Einheit gingen hunderte Menschen in Wiesdorf auf die Straße, um für eine offene Gesellschaft zu demonstrieren und ein Zeichen gegen den zeitgleich stattfindenden „Trauermasch“ zu setzen.
  • Foto: Britta Meyer
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Wiesdorf - Wer am 3. Oktober die Wiesdorfer Fußgängerzone queren wollte,
musste schon einen triftigen Grund haben. Sei es um vom Bahnhof mit
dem Rollkoffer Richtung Passage zu schieben oder um im Außenbereich
des Eiscafés dem politischen Treiben am Tag der Deutschen Einheit
zuzuschauen. Für alle anderen blieb der Riegel aus einer
Hundertschaft von Polizeieinsatzkräften dicht.

Grund dafür waren zwei politische Kundgebungen. So versammelten sich
rund 40 Personen, die für die Einschränkung persönlicher
Freiheiten, eine stärkere Reglementierung durch den Staat und die
Abschottung Deutschlands in der Welt sind, zu einem als
„Trauermarsch“ benannten Zug durch die Fußgängerzone.

Rund 400 Meter weiter in der Breidenbachstraße fanden sich zeitgleich
rund 300 Menschen zusammen, die für eine offene Gesellschaft und
demokratische Werte demonstrierten. Um diese beiden Gruppen zu
trennen, waren fast genauso viele Einsatzkräfte samt Mannschaftswagen
in die Stadt gekommen. In Leverkusen wollte die Polizei NRW es sich
offensichtlich nicht vorwerfen lassen, man habe bei möglichen
Krawallen nicht gehandelt, wie zuletzt Ende September in Dortmund. So
waren die beiden Kundgebungen auch weitestgehend friedlich.

Nur die Sitzblockade der Antifaschistischen Gruppe auf dem Zugweg des
Trauermarsches auf Höhe der Pfarrer-Schmitz-Straße führte zu einem
Eingreifen der Polizei. Die überwiegende Mehrzahl der Bürgerinnen
und Bürger sowie Politiker, Parteien und Organisationen der
Kundgebung auf der Breidenbachstraße mahnten vor einer zunehmend
fremdenfeindlichen, ausgrenzenden und autoritären Gesellschaft und
Politik. Mit deutlichen Worten sprachen sich Keneth Dietrich von den
LINKEN, Aylin Dogan von der SPD und Christopher Kühl vom Bündnis
90/Die Grünen für ein demokratisches Miteinander und gegen nationale
Tendenzen aus.

Viel Applaus erhielt Basti, der für die Falken auf die Bank gestiegen
war, und für eine Aufnahme von Menschen auf der Flucht sowie ein
menschenwürdiges Handeln auf dem Mittelmeer eintrat. Er mahnte, dass
Deutschland als eines der reichsten Länder der Welt, in der Pflicht
sei, anderen Menschen zu helfen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl
Lauterbach warnte vor allem vor politisch nationalen Kräften im
Bundestag, die, wenn sie einmal drin seien, nur noch schwer raus zu
bekommen seien.Mehr Fotos von der DemoWeitere Bilder von den beiden
Demos finden Sie im Netz unter www.lokale-informationen.de!

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.