Bundesgesundheitsminister besucht Klinikum
Rundgang durch neue Infektiologie-Station
Schlebusch - Es gibt Anlässe, die sind so wichtig, da kommt sogar ein
Bundesminister vorbei. Die Eröffnung der Infektiologie im neuen
Funktionstrakt des Klinikums war so ein Anlass. Pünktlich fuhr
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe am Kreisverkehr vor der
Notambulanz vor, um sich persönlich von Klinikum-Geschäftsführer
Hans-Peter Zimmermann und Klinikdirektor Prof. Dr. Stefan Reuter die
nagelneue Station zeigen zu lassen. Ebenfalls am neuesten Standard im
Leverkusener Gesundheitspark interessiert waren der
Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeister Uwe Richrath,
der Bundestagsabgeordnete Helmut Nowak und CDU-Landtagskandidat
Rüdiger Scholz. Schließlich verfügt die Stadt nun über eines der
wenigen Krankenhäuser in NRW, das die zweithöchste Versorgungsstufe
bei Infektionserkrankungen nachweisen kann.
Der Trupp inklusiver der anwesenden Pressevertreter wurde rasch so
groß, dass die Sicherheitsschleuse vor dem Infektionszimmer immer
wieder warnend Alarm schlug, da diese für so viele Menschen gar nicht
ausgerichtet ist.
Deutlicher konnte der Beweis einer funktionierenden Hygienemaßnahme
nicht ausfallen. Ist diese Sicherheitsschleuse doch eines der
wirksamsten Mittel, gefährliche Erreger gar nicht erst in den
normalen Krankenhausbetrieb eindringen zu lassen. Der in diesem
Bereich erzeugte Unterdruck ermöglicht es, Patienten in einer
sterilen Umgebung zu behandeln und alles, was den Infektionsraum
verlässt, sorgfältig zu desinfizieren. Auch im Zimmer selbst ist
alles, vom Boden über die Wände bis zum medizinischen Gerät,
optimal zu reinigen. Im voll ausgestatten Sanitärbereich ermöglicht
zudem eine Art Spülmaschine mit Zugang zur Sicherheitsschleuse einen
keimfreien Umgang in der Pflege.
Zwölf Betten stehen ab sofort im Klinikum für Patienten mit hoher
Ansteckungsgefahr zur Verfügung, vorbildlich und beispielhaft für
die Rolle des Gesundheitsparks in der Region, wie Bundesminister
Gröhe betonte. Auch die Möglichkeit, dass die gesamte Station im
Falle einer Epidemie abgeriegelt werden kann, ist eine wertvolle
Vorkehrung und ein entscheidender Punkt in Richtung
Qualitätsverbesserung.
Und genau darum ging es auch in der anschließenden Diskussionsrunde
im Besprechungsraum ein Stockwerk höher. Umgeben vom Heu- und
Lavendelduft, den die Paneelen der Wandverkleidung auf den Gängen
abgaben, stellten die Leiter einzelner Kliniken, der Verwaltung und
Mitglieder des Betriebsrats Deutschlands höchstem Gesundheitsbeamten
Fragen. Ein Hauptthema war dabei die Situation in der Notfallambulanz.
Lange Wartezeiten und wenig Personal sind hier üblich und
Hauptursachen für einen Knick innerhalb der Qualitätsansprüche.
Hier forderte Hermann Gröhe neben Verständnis, dass
Umstrukturierungen Zeit brauchen, auch ein Umdenken in der
Bevölkerung.
„Viele Fälle in der Notfallambulanz sind keine Notfälle, sondern
können auch über niedergelassene Praxen versorgt werden“, so
Gröhe. Über die Ursachen der zunehmenden Inanspruchnahme der
Notfallambulanz am Wochenende und ein ausbaufähiges Netz der
medizinischen Fachversorgung müsse natürlich diskutiert werden.
- Britta Meyer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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