12. Leverkusener Kunstnacht
Sechs Stunden Kulturrausch in Schloss Morsbroich

Ein Hingucker war die Ausstellung in den Räumen der Museumspädagogik Museum Morsbroich. Hier zeigten Schüler ihre Interpretationen ausgestellter Werke aus der Sammlung, wie von Matisse, Picasso oder Jawlensky.   | Foto: Britta Meyer
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  • Ein Hingucker war die Ausstellung in den Räumen der Museumspädagogik Museum Morsbroich. Hier zeigten Schüler ihre Interpretationen ausgestellter Werke aus der Sammlung, wie von Matisse, Picasso oder Jawlensky.  
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Leverkusen - Es war richtig was los auf den Straßen der Stadt am Freitag, die
Leverkusener Kunstnacht hat sich in ihrer 12. Auflage etabliert und
ist zu einem festen Termin im Veranstaltungskalender der Bürger
geworden. Schon bei der Eröffnung im Spiegelsaal des Schlosses
Morsbroich kamen rund 200 Besucher. Sie lauschten den Raumklängen von
Erwin Stache und ließen sich von Peter Radelfinger, der aktuell die
Grafiketage bespielt, seine Werke erläutern.

Bis Mitternacht waren es weit über 600 Besucher, die durch die
aktuelle Ausstellung „Drama Queens" gingen, an den
Taschenlampenführungen durch den Schlosspark teilnahmen oder einfach
nur bei bestem Herbstwetter die illuminierte Fassade bewunderten.

Zahlreiche Besucher zog es zudem in die insgesamt drei weiteren
Kunstnacht-Stationen in den Remisen des Schlosses, darunter in den
Gartensaal, in dem die Werkgruppe EigenARTig erstmalig ausstellte.
Ebenfalls zum ersten Mal als Lokalität bei der Kunstnacht dabei war
der Gewölbekeller der Villa Wuppermann. Diesen hatte sich
arteLEV/Integrationsrat für ihre schaurig-schöne Schau ausgesucht.
Unter dem Motto „Tod und Teufel" wurden Besucher schon an der
Kellertreppe von Tonnen mit ausgefrästen Totenkopfmotiven, die aus
dem Inneren beleuchtet wurden, empfangen. Drinnen warteten die
Künstler in passender Kostümierungen auf ihre Gäste.

Rote Lichtspots, Kerzenleuchter und Bilder, deren Motiv den Romanen
Edgar Allen Poes entsprungen sein könnten, schufen ein morbides
Ambiente. Ein Erfolg auf ganzer Länge, schon früh drängten sich die
Menschen in den Räumen, um der außergewöhnlichen Kunstdarbietung
beizuwohnen. Für den perfekten Rahmen zur Kunstnacht hatte zudem die
Werbegemeinschaft Schlebusch gesorgt.

Mit langen Öffnungszeiten und der zeitgleich stattfindenden Aktion
„Kunst im Schaufenster" wurde die Veranstaltung begleitet. So zeigte
beispielsweise die Boutique von Sabine Forst Werke von Ulrike Harter
und Anneliese Schier. In den Räumen der Firma Moorkamp (alte
Sparkasse) fand unterdessen ein Konzert von „Dr. Maku" statt und in
der Fußgängerzone spielte die „Sascha Band".

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Nachdenklich wurden Besucher im Forum. Hier in der Galerie, die nach
einer Pause wieder mit dabei war, zeigten die Mitglieder der
Leverkusener Künstler AG mit der Installation „Abgezäunt" wie das
Leben von Geflüchteten und deren Gegenüber sie bewegt. Den
Betrachter umfing schon beim Ankommen eine beklemmende Atmosphäre,
hervorgerufen durch die hohen Bauzäune, die den Raum in einzelne
Parzellen gliederte. In einzelnen Abschnitten wurden Spots auf
Fluchtsituationen gezeigt, wie die Installation zum Laden von Handys,
die Klaus Wolf gefertigt hatte.

Daneben eine Auseinandersetzung Ellen Loh-Bachmanns (Eloba) mit ihren
Eindrücken, die sie aus Israel und Palästina und deren dauerhaften
Konflikt mitgebracht hatte. Nur wenige hundert Meter weiter im EVL
City-Point gab es ein großes Hallo für Peter Lorenz, der nach langer
Abstinenz wieder in der Kunstnacht seine Bilder präsentierte, dieses
Mal jedoch nicht aus Leverkusen, sondern aus seiner Wahlheimat Berlin.
Ähnlich abwechslungsreich ging es in allen teilnehmenden Stadtteilen
zu. Und alles schaffen an einem Abend, das geht sowieso nicht –
aber: Nach der Kunstnacht ist vor der Kunstnacht.

- Britta Meyer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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