Königin Hildegard regiert in Steinbüchel
Sieg endlich gelungen
Leverkusen. Mit dem 373. Schuss setzte sich Hildegard Hofmeister am Montagnachmittag gegen ihre sechs Mitstreiter - darunter auch Sohn Alexander - durch und ist seither die neue Königin der Sankt Hubertus-Schützenbruderschaft Steinbüchel. „Der Sieg kam nicht überraschend, sondern war gewollt“, sagte die 64-jährige examinierte Altenpflegerin und zweite Schriftführerin des Vereins nach dem Triumph. Auch in den Vorjahren habe sie stets draufgehalten und versucht, den Vogel von der Stange zu holen. Diesmal sei es ihr endlich gelungen, berichtete sie strahlend. Während ihrer Regentschaft steht Prinzgemahl Michael Hofmeister an ihrer Seite. Bei weiteren Wettbewerben konnten sich folgende Kandidaten durchsetzen: Miniprinzessin mit dem 81. Schuss wurde Jule Lessel. Die neunjährige Schülerin der Gesamtschule Schlebusch ist seit 2018 Mitglied des Vereins, sie tanzt und singt gerne. Ihre ältere Schwester Lena Lessel (13) setzte sich mit 21 Ringen als Schülerprinzessin durch. Sie trat im gleichen Jahr wie ihre Schwester in den Verein, besucht ebenfalls die Gesamtschule, beschäftigt sich in ihrer Freizeit aber am liebsten mit Kickboxen. Den Titel des Tellkönigs sicherte sich Ingo Weber aus Neuenhaus mit dem 215. Schuss. Der 48-jährige Gärtner war bereits 2017 Tellkönig des Vereins.
Das viertägige Schützenfest brachte neben dem Traditionsschießen auch zahlreiche andere Höhepunkte. Einer darunter war am Sonntag der Festumzug durch Neuboddenberg in Begleitung von Vertretern befreundeter Vereine. Die Hubertus-Schützen staunten nicht schlecht, als sie unterwegs an der Bundesstraße B 51 von rund 30 Freunden und Nachbarn begrüßt wurden. Die Gruppe hatte nicht nur ein Schild mit der Aufschrift „Fankurve“ bei sich. Sondern zur Feier des Tages auch das große Kamel im Vorgarten eines Hauses mit grünem Hut und grüner Krawatte verziert.
Im Rückblick waren alle Teilnehmer „extrem froh, nach zwei Jahren endlich wieder feiern zu können“, bekannte Schriftführer Michael Mahler. Dass die Chancen für ein „normales“ Schützenfest in diesem Jahr so gut standen, wurde erst wenige Wochen zuvor deutlich. Wegen des Ukraine-Krieges habe man sich nach einer internen Abstimmung im Rahmen der Mitgliederversammlung für eine leicht abgespeckte Feier ohne Böllern und Preisschießen entschieden.
Er könne verstehen, kommentierte der Schriftführer, dass sich einige Vereine in der Stadt zurückgenommen hätten, weil Flüchtlingsunterkünfte in unmittelbarer Nachbarschaft seien. Da man am Ortsrand aber keine derartigen Einrichtungen habe, gebe es zumindest in dieser Hinsicht keine Einschränkungen. Ganz im Gegensatz zur Pandemie. Wie alle anderen Vereine auch mussten die Hubertus-Schützen eine lange Zwangspause einlegen und hatten darüber hinaus auch einige Mitglieder verloren. Mahler: „Weil man sich nicht mehr treffen konnte, kam das Gesellschaftsleben viel zu kurz.“ Doch Corona brachte nicht nur Negatives, sondern sogar etwas Positives. Denn die örtlichen Schützenvereine haben sich zum ersten Mal überhaupt bei ihren Festen gegenseitig unterstützt, indem sie gegenseitig den Thekenbetrieb übernahmen. Mahler beanstandete: „Das war bei uns vorher anders, da hat jeder Schützenverein für sich gesorgt. Leverkusen ist in dieser Hinsicht nicht gerade ein Vorreiter für Kooperation.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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