Jetzt geht es an die Deponie
Straßen.NRW baut Regenrückhaltebecken für neue A1-Brücke
Leverkusen - Der erste große Eingriff in die Deponie an der Rheinbrücke steht
kurz bevor. Auf dem Zubringer, wo die A59 Richtung Düsseldorf und die
Auffahrt A1 und A3 beginnen, wird das erste von drei
Regenrückhaltebecken gebaut.
Hier im Randbereich der Deponie gibt es schon ein altes Becken, dieses
reicht aber für die neu ausgebaute Autobahn nicht aus. Daher wird ein
Betonbecken mit den Maßen 10 mal 30 Meter nötig. In seiner Tiefe
wird es auch die Deponieschicht durchdringen.
„Daher werden hier alle Sicherheitsmaßnahmen angewendet, die auch
bei den umstrittenen Eingriffen zum Bau der Brücke nötig sind“, so
Dr. Ingrid Obernoster, Sachverständige für Gefährdenabschätzungen
für den Bereich Boden und Gewässer, im Gespräch mit der Presse im
Wiesdorfer Büro von Straßen NRW. Hierhin hatte die für den Ausbau
verantwortliche Behörde die Presse eingeladen, mit dem Ziel,
größtmögliche Transparenz über alle Schritte beim Neubau der
Rheinbrücke zu verschaffen.
So wird im ersten Schritt nach der Abtragung der Fahrdecke die Fläche
mit langen Metallwänden, die im Boden versenkt werden, abgesteckt.
Anschließend wird eine Halle darüber errichtet. Diese besteht aus
zwei Teilen, der Baustelle und der Reinigungsanlage. Der schrittweise
mit Baggern ausgehobene Untergrund, der bis auf die Rheintrasse
abgetragen wird, gelangt per Mulde auf einem LKW in diese Waschhalle.
Hier wird der Aushub, der nicht Deponiemüll ist, mit einer Plane
verschlossen. Der Müll aus der Deponie gelangt gleich in
verschließbare, gasdichte Behälter. Diese werden wenige Meter weiter
in die Bürriger Müllverbrennungsanlage, die von Currenta betrieben
wird, gebracht.
Das Unternehmen habe laut der Verantwortlichen das beste Angebot für
die Entsorgung des Giftmülls geliefert. Zuvor wird das Fahrzeug aber
samt spezieller Reifenwäsche mit Wasser gereinigt. Dieses wird
gesammelt und geklärt. So soll nichts von dem gefährlichen
Deponiemüll nach außen gelangen. Alle Mitarbeiter der Baustelle
tragen Schutzanzüge und die Luft in der Halle gelangt durch ein
Reinigungssystem wieder nach draußen.
„Ein Prozedere, das sich auf zahlreichen Baustellen mit belastetem
Boden bewährt hat“, versichert Ingrid Obernoster auf die Frage nach
Erfahrungen mit dieser Technik. Auf diese Weise soll der Bau der
Brücke im Bereich der Bodenarbeiten Schritt für Schritt
durchgeführt werden. Dies gilt auch für die neuen Pfeiler. „Diese
werden natürlich auch auf festem Grund unterhalb der Deponie
stehen“, versichert Thomas Ganz, Regionalleiter von Straßen NRW,
und widerspricht damit kursierende Informationen, die Pfeiler würden
auf einem Müllpolster gebaut.
Generell verspricht Thomas Ganz, dass die Brücke für die Stadt eine
eindeutige Verbesserung zur aktuellen Situation sei. Weniger Lärm
durch höhere Schutzwände und offenporigem Flüsterasphalt auf der
Vorbrücke, eine geringere Feinstaubkonzentration aufgrund eines
fließenden Verkehrs in Kombination mit den hohen Schutzwänden, die
die schmutzige Luft erst in größere Höhe abgeben und damit durch
andere Luftzugverhältnisse besser verteilen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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