Hitdorfer Zug 2020
Tausende bunte Jecken waren an vielen Ecken
Hitdorf - Sehnsüchtig hatten die Jecken, aber noch mehr das Hitdorfer
Dreigestirn Prinz Heinz II., Jungfrau Christiane und Bauer Frank auf
diesen Tag gewartet. Sie sei „nervöser, als vor jeder Prüfung“,
bemerkte die Jungfrau, bevor sich der 27. Hetdörper Schull- und
Veedelszoch am Nelkenfreitag pünktlich mit dem dritten Kanonenschlag
in Bewegung setzte.
Da stand der Zeiger der Uhr auf 14.33 Uhr und der Zugweg war seit
Stunden abgesperrt. Heinz II. bedauerte: „Schade, dass die tolle
Zeit schon fast vorbei ist.“ Doch vorher durfte das Trifolium noch
ein Bad in der Menge nehmen und Kamelle, Strüßjer sowie
Schokolädcher aus vollen Händen verteilen. Die Zuschauer waren aus
allen Himmelsrichtungen herbeigeströmt und standen – angelockt
durch das trockene Wetter – dicht gedrängt sowie fröhlich singend
und schunkelnd am Wegesrand.
Unterdessen bewegte sich der jecke Tross unter dem Motto „An jeder
Eck ne Hetdörper Jeck" wie ein Lindwurm etwa zwei Kilometer über die
gesamte Hitdorfer Straße von der Ecke Heerweg bis zum Kirmesplatz.
Vorerst zum letzten Mal, denn im nächsten Jahr wird die Hitdorfer
Straße umgebaut. Das hat zur Folge, dass der Umzug wahrscheinlich auf
die Ringstraße ausweichen und in entgegengesetzter Richtung –
beginnend an der Hitdorfer Stadthalle in Richtung Monheim – ziehen
wird.
Diesmal hatten sich jedoch wieder rund 1.500 Teilnehmer in 45 Gruppen
– darunter auch fünf Musik- und vier Tanzgruppen – eingereiht und
boten passend zum Motto ein farbenprächtiges Spektakel. Insgesamt
neun Fest- und Mottowagen wurden von etwa 150 Wagenengeln begleitet.
Mit dem Slogan „Hetdörp für Lev“ griffen die „Lohrer Lück“
die Wahl des künftigen Oberbürgermeisters auf. Doch anstelle
etwaiger Kandidaten hatten sie Vereine wie „Leben in Hitdorf“,
„Hetdörper Mädche un Jonge HMJ“ oder „Hitdorfer
Geselligkeitsverein HMJ“ auf die Liste geschrieben und das Kreuzchen
ganz oben bei „Lohrer Lück“ gesetzt.
Der Fußballclub Rio kritisierte die Verkehrssituation in der Stadt
und meinte: „Baustelle aan jeder Eck, do wirste jeck“. Die
„Jecke Hitdorfer Königsallee“ hingegen hatte das aktuelle Motto
wörtlich genommen und beteiligte sich als wandelnde Hausfassaden, bei
denen hinter jeder Ecke ein Jeck lauerte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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